Erbse (Pisum sativum)

Vorkommen & Heimat Merkmale Verwendung Anbau/Kultur Inhaltsstoffe Medizinische Anwendung

Die Erbse

wird auch Gartenerbse oder Speiseerbse genannt. Griechen, Römern und Germanen waren Erbsen bereits bestens bekannt, sie sind eine der ältesten kultivierten Gemüsearten. Die Heimat liegt im östlichen Mittelmeergebiet sowie in Vorder- und Mittelasien. Bis ins Mittelalter wurde sie allerdings nur als Trockenerbse genutzt. In ganz Mitteleuropa galt sie als wichtigstes Grundnahrungsmittel. Frische Grün-und Pflückerbsen gab es erst ab dem 13. Jahrhundert.

Weltweit gibt es an die 250 Sorten. Man unterscheidet Schal- oder Palerbsen (Pisum sativum convar. sativum), Markerbsen (Pisum sativum convar. medullare), Zuckererbsen (Pisum sativum conv. axiphium) und Trockenerbsen.

Zwei weitere Gattungen unter den Leguminosen bilden noch die Spargelerbsen (Tetragonolobus purpureus) und die Kichererbsen (Cicer arietinum L.).

Verbreitung/Vorkommen:

Die Erbse stammt ursprünglich aus Kleinasien.

Merkmale:

Die Erbsenpflanze ist ein einjähriges Kraut. Die Wurzel reicht bis einen Meter tief. Die Stängel sind niederliegend oder kletternd. Sie werden einen halben bis zwei Meter lang. Der Blütenstand ist ein- bis dreiblütig. Der Kelch ist glockig und am Rücken ausgesackt.

Die Hülsenfrüchte sind drei bis zwölf Zentimeter lang, ein bis zweieinhalb Zentimeter dick und je nach Sorte gelb oder bräunlich, selten schwarz. Sie enthalten vier bis zehn Samen.

Anbau:

Erbsen wachsen auf jedem gut gelockerten Boden. Sie sollten bereits im März in Reihen mit einem 40 - 50 cm Abstand ausgesät werden. In der Reihe lässt man zwischen jeder Pflanze 8 - 10 cm Platz. Die Saattiefe beträgt 5 cm. Die Kulturdauer beträgt zwischen 90 und 120 Tagen. Erbsen sind mit sich selbst und anderen Leguminosen unverträglich, d.h. auf den Boden wo Erbsen standen sollen 3 Jahre lang keine weiteren Erbsen oder Bohnen angebaut werden. Zum Klettern werden Reiser dicht neben die Pflanzen in den Boden gesteckt. Eine sehr positive Eigenschaft der Erbsen ist es, dass sie den Boden mit Stickstoff anreichern.

Verwendung:

Gegessen werden sie frisch oder getrocknet, aus der Hülse gepult oder zart und jung mitsamt der Schote.

Schal-oder Palerbse: Das Samenkorn ist hier rund und glattschalig, Die Samen sind sehr stärkehaltig und deshalb nicht so süß wie die Markerbsen. Frisch essen kann man sie nur im jungen Stadium. Wegen ihres relativ hohen Stärkegehalts schmecken sie leicht mehlig. Sie werden wie die Markerbsen überwiegend zu Konserven und Tiefkühlkost verarbeitet. Ansonsten werden sie getrocknet.
Markerbse: Markerbsen sind prall mit runzeligen, mehr oder weniger eckigen Samenkörner gefüllt, die beim Kochen fest bleiben. Im jungen Alter sind sie zart und süß im Geschmack, da die Kohlenhydrate überwiegend als Zucker enthalten sind. Man muss sie in der Hülse frisch kaufen oder einfrieren. Diese Erbsen können nicht getrocknet werden, denn dann werden sie beim Kochen nicht mehr weich.
Zuckererbsen: Bei Zuckererbsen handelt es sich um junge, unreif geerntete Erbsen. Sie schmecken durch ihren relativ hohen Zuckergehalt süßlich. Da sie keine ungenießbare Pergamenthaut ausgebildet haben, können sie komplett mit der zarten, flachen Hülse genossen werden. Zuckererbsen werden meist im Frühsommer angeboten. Ihr Anbau erfolgt nur für den Frischverzehr. Vor dem Zubereiten muss man die Faser auf der Naht der Hülse entfernen.
Trockenerbsen: Trockenerbsen werden im ausgereiften Stadium geerntet. Diese Erbsen werden gekocht gegessen.

Tipps:

  • Erbsen sollten nur in geringer Zahl roh verzehrt werden. Sie enthalten Lectine. Erst das Kochen zerstört die gefährlichen Stoffe.
  • In größeren Mengen können Erbsen Blähungen verursachen.

Inhaltsstoffe:

Erbsen sind reich an Kohlenhydraten, hochwertigem Eiweiß, Ballaststoffen, Mineralstoffen (Kalium, Eisen und Zink) und Vitaminen der B-Gruppe, in eher geringen Mengen Provitamin A und Vitamin C. Weiterhin enthalten sie sekundäre Pflanzenstoffe wie z. B. Saponine und Phytosterine. Ihr Kaloriengehalt ist mit 86 kcal je 100 g unter den Gemüsen relativ hoch.

Medizinische Anwendung:

  • Die Erbse, die ja als Fruchtbarkeits-Symbol gilt, ist in Wirklichkeit reich an empfängnis-verhütenden Stoffen. Indische Frauen kochen sich eine Suppe aus den Erbsenhülsen, um die Empfängnis zu verzögern.
  • Es konnte wissenschaftlich belegt werden, die in der Erbse enthaltenen proteolytischen Enzyme bei der Tumorbehandlung wirksam sind. Auch zur Vorbeugung von Tumoren findet die Erbse Verwendung.

Pisum sativum L.

Erbse (Pisum sativum)

Systematik:

Klasse: Bedecktsamer (Magnoliopsida), Rosidien
Ordnung: Schmetterlingsblütenartige (Fabales)
Familie: Hülsenfrüchtler (Fabaceae)
Gattung: Erbsen (Pisum)

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