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Klasse:
Einkeimblättrige (Liliopsida)
Ordnung:
Lilienartige (Liliales)
Familie:
Germergewächse (Melanthiaceae)
Gattung:
Germer (Veratrum)
Weißer Germer (Veratrum album)
Der Weiße Germer wird auch Nieswurz, Lauswurz oder Lauskraut genannt.
Vorkommen & Herkunft:
Der weiße Germer kommt auf feuchten Kalkböden der europäischen Hochgebirge vor. Er gedeiht vorzugsweise auf Flachmooren und kahlen Waldstellen. Unterhalb von 700 Metern eher selten anzutreffen.
>> Verbreitungskarte Deutschland von www.floraweb.de
Die Merkmale der Pflanze:
Die bis zu 1,5 m hohe mehrjährige, krautige Pflanze besitzt einen knolligen Wurzelstock, der ist innen weiß ist. Der aufrechte Stängel ist oben behaart und wechselständig beblättert. Die elliptischen Blätter des weißen Germer sind tief gefaltet, den Stängel umfassend, werden bis 20 cm lang und nach oben hin schmaler.
Blütezeit des Weiße Germer ist von Juni bis August. Er blüht jedoch erst nach einigen Jahren vegetativen Wachstums. Der rispen-förmige Blütenstand wird bis zu 50 cam lang und besteht aus gelbgrünen Trichterblüten. Besonders bei Sonnenschein duftet die Pflanze stark.
Anbau:
Ee gedeiht auf feuchte Wiesen, Weiden, Hochstaudenfluren und Flachmooren bis zu Höhelagen von bis zu 2.700 m.
Inhaltsstoffe:
Die Pflanze ist stark giftig. Sie enthält in allen Teilen giftige Veratrumalkaloide wie Protoveratrin und Germerin, besonders jedoch im Wurzelstock.
Verwendung:
Die Pflanze ist auch für Insekten giftig und wurde früher zur Ungeziefer insbesondere Lausbekämpfung bei Mensch und Tier benutzt.
In der Antike wurde die Pflanze als Mord- sowie als Pfeilgift genutzt. Sie wirkt sowohl als Fraß- wie auch als Kontaktgift.
Wissenswertes:
- Die Symptome äußern sich in Atemnot, Erbrechen, Durchfall, Kältegefühl, Muskelkrämpfe, Halluzinationen und Kollapszuständen. Der Tod kann zwischen drei und zwölf Stunden nach der Giftaufnahme eintreten.
Medizinische Anwendung:
- Der weiße Germer wurde früher bei hohem Blutdruck verwendet. Auch als Brechmittel und bei Fieber und Rheuma fand die Pflanze Anwendung. Wegen der hohen Toxizität hat die Pflanze in der Naturheilkunde heute kaum noch Bedeutung.
- In der homöopathischen Notfallmedizin findet er ua als Kreislaufstabilisations- und Angstlösemittel mit beruhigender Wirkung Verwendung.
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