Die Pflanzen der Welt von A bis Z

Kräuter und Heilpflanzen

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Zitronen-Melisse (Melissa officinalis)
Klasse:
Bedecktsamer (Magnoliopsida)
Ordnung:
Lippenblütlerartige (Lamiales)
Familie:
Lippenblütler (Lamiaceae)
Gattung:
Melissen (Melissa)
Melissa officinalis2 Melissa officinalis 002

Melisse oder Zitronen-Melisse (Melissa officinalis)

Die Zitronenmelisse oder Melisse wird auch Herztrost, Honigblum, Mutterkraut, Nervenkräutel, Wanzenkraut oder Riechnessel genannt.

Das Wort Melissa ist die gekürzte mittellateinische Form vom griechischen melissophyllon, was «Bienenblatt» bedeutet. Es ist abgeleitet vom griechischen melissa oder melitta (= Biene) und meli (= Honig). Bienen bevorzugen diese Pflanze mehr als alle anderen.

Vorkommen und Verbreitung:

Die Zitronenmelisse ist ursprünglich in Südeuropa, Nordafrika und Westasien zu Hause. Heute ist sie auf der ganzen Erde zu finden.  In Europa wird sie gern in Gärten angebaut und kommt in sonnigen Lagen bis auf etwa 1'000 m Höhe auch verwildert vor.

Die Merkmale der Pflanze:

Die Melisse ist ein 50–80 cm hohes, mehrjähriges Kraut und wächst in dichten Büscheln. Der Stängel der Pflanze ist aufrecht, vierkantig, wenig behaart und meist stark verästelt. Die Blätter sind kreuzweise gegenständig angeordnet, breiteiförmig bis herzförmig und mit unregelmäßig gekerbtem oder gesägtem Rand. Ihre Farbe ist oberseits sattgrün, unterseits heller. Die Blattoberseite ist schwach behaart mit stark hervortretender Nervatur. Vor der Blüte strömen sie einen angenehm zitronenähnlichen Duft aus und schmecken ebenso. Die Blütezeit ist von Juni–September. Die kleinen weißen Blüten sind unscheinbar und sitzen in den Blattachseln. Später, nach dem Verblühen, wird ihr Geruch unangenehm wanzenartig, worauf auch der volkstümliche Name "Wanzenkraut" für die Melisse zurückzuführen ist.

Inhaltsstoffe:

Melisse enthält ätherisches Öl (Hauptbestandteile Citral und Citronellal), Gerbstoffe, Bitterstoffe, Harz. Der Vitamin C-Gehalt der frischen Pflanze pro 100 g Frischgewicht beträgt 253,0 mg.

Anbau:

Die Zintronenmelisse benötigt gut durchlässigen, feuchten Boden. Die Pflanze ist frostfest und sämt sich sehr bereitwillig aus. Sie liebt sonnige Plätze und kann mehrmals im Jahr beerntet werden, da sie sehr schnell wieder nachwächst. Im Garten muss die Zitronenmelisse etwas im Zügel gehalten werden, da sie gerne wuchert.

Verwendung:

Die Zitronenmelisse ist ein bekanntes Heil-, Küchen- und Teekraut mit stark zitronigem aber auch etwas seifigem Aroma. Die Blätter werden am besten frisch verwendet, da beim Trocknen viel vom Aroma verloren geht.

In der Küche kann sie Süßspeisen und Getränke geschmacklich und optisch verfeinern und ist ein erfrischendes Gewürz für Salate. Melissenblätter sind ein wichtiger Bestandteil von Kräuterlikören (z. B. Chartreuse, Bénédictine) oder Destillaten wie Melissengeist. Ferner werden si als Zusatz zu Bowlen verwendet. Die getrockneten Blätter der Melisse eignen sich für Potpourris und Duftkissen und strömen einen zarten Zitronenduft aus. Das ätherische Öl dient auch als Badezusatz.

Schon im Altertum wurde die Melisse als Bienenfutterpflanze angebaut.

Medizinische Anwendung:

Die medizinische Verwendung der Melisse hat eine 2.000-jährige Tradition.

  • Nervöse Unruhezustände
  • Nervöse Einschlafstörungen
  • Magen-Darm-Beschwerden
  • Lippenherpes
  • wirkt entkrampfend, beruhigend, antibakteriell und virustatisch
  • Menstruationsbeschwerden, Kopfschmerzen, Depressionen und Erkältungskrankheiten

Nachdem die Benediktiner von den Arabern die Melissenzucht übernommen hatten, ist ihr Melissenwasser, und besonders das Melissenwasser der Karmeliter, eine berühmte, bei Verdauungsstörungen, Blutarmut, Gedächtnisschwäche, Übererregbarkeit und vielen anderen Krankheitszuständen gebrauchte Arznei geworden. Im Mittelalter gab es sogar eine Verordnung, das die Melisse in jedem Klostergarten anzubauen sei.

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