Die Pflanzen der Welt von A bis Z

Heilpflanzen & Kräuterlexikon

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Türkische Drachenkopf (Dracocephalum moldavica)
Klasse:
Dreifurchenpollen-Zweikeimblättrige (Rosopsida)
Ordnung:
Asternähnliche (Asteridae)
Familie:
Lippenblütler (Lamiaceae)
Gattung:
Drachenköpfe (Dracocephalum)

Türkische Drachenkopf (Dracocephalum moldavica)
Bild: Gerhard Obermayr

Türkische Drachenkopf Blüte
Bild: Gerhard Obermayr

Türkische Drachenkopf Samen

Türkischer Drachenkopf (Dracocephalum moldavica)

Der Türkisch Drachenkopf wird auch Moldavische Melisse, Türkische Melisse oder Moldauerdrachenkopf genannt. Ihren Namen erhielt die Pflanze aufgrund ihrer blauvioletten, an den Kopf eines Drachen mit aufgesperrtem Maul erinnernden Blüten.

Vorkommen & Herkunft:

Das ursprüngliche Heimatgebiet dieser Pflanze ist unklar. In der Mitte des 16. Jahrhunderts kam die Pflanze über Konstantinopel nach Mitteleuropa. Dort war sie in den Gärten gegen Ende des Jahrhunderts zu finden. Die Art ist in weiten Teilen Asiens verbreitet.

Sie bevorzugt sonnige, mittelschwere Böden mit gutem Wasserhaushalt und ist häufig in Tälern in Höhenlagen zwischen 200 und 2700 Metern anzutreffen.

Die Merkmale der Pflanze:

Der einjährige Türkische Drachenkopf erreicht Wuchshöhen zwischen 22 und 40 cm. Die krautige Pflanze bildet mehrere aufrechte, verzweigte Stängel aus. Die ovalen bis keilförmigen Blätter sitzen vor allem am oberen Teil der Stängel. Sie sind am Rand leicht gefurcht, mit abgrundeter Spitze und gelblich drüsig.

Der Drachenkopf blüht von Juli bis August. Die violetten Blütenstände sind Scheinquirlen aus vier Blüten. Die Hochblätter sind länglich, aber etwas kürzer als der Kelch. Die Lippenblüten bestehen aus zwei Lippen. Die obere Lippe ist ungleich gezahnt, mit scharfer Spitze. Die Krone ist 1,5 bis 2,5 cm groß und an der Außenseite weiß drüsig. Die Mitte der unteren Lippe ist häufig dunkel gepunktet.

Nach der Blüte bilden sich sogenannte Klausen als Früchte aus. Diese werden ca. 2,5 mm lang.

Anbau:

Der Drachenkopf hat keine besonderen Ansprüche an die klimatischen Bedingungen. Er ist wärmeliebend und gedeiht am liebsten in sonnigen Lagen und auf kalkhaltigen Böden.

Die Direktsaat erfolgt ab April/Mai in einem Reihenabstand von ca. 20 cm, bei einer Saattiefe von 2 bis 3 cm. Empfohlen werden meist 10 g pro 10 m². Die Keimdauer liegt bei 1- bis 2 Wochen. Staunässe, schwachsaure Böden oder solche mit hohen Tonanteilen sind für den Anbau nicht geeignet.

Inhaltsstoffe:

Ätherisches Öl 0,2 – 0,5 % in Blättern und Triebspitzen, davon ca. 30 % Citral, 45 % Geranylacetat, 11 % Geraniol, 3,2 % Nerylacetat, 0,4 % Nerol.

Verwendung:

Das Kraut riecht wie Zitronenmelisse, nur etwas schwächer. Es eignet sich hervorragend zum Ansetzen von Likören, zum Würzen von Desserts, Getränken und Kuchen. Der optimale Erntezeitpunkt ist der Spross zur Blütezeit. Das aromatische Kraut eigenet sich auch als Zusatz für die eigenen Kräuterreemischungen.

Drachenkopf ist im Garten eine attraktive, duftende Bienenweide. Als Zierpflanze eignet sie sich für Blumenbeete, Staudengärten und Steingärten.

Medizinische Anwendung:

  • Die Pflanze wird in der Volksmedizin bei Bauchschmerzen und Magenprobleme angewendet.
  • Drachenkopf wirkt anregend auf Leber- und Gallentätigkeit und fördert die Bildung von Magensaft. Deshalb wird er zum Teil als Zutat zu verdauungsfördernden Teemischungen verwendet.
  • Es wirkt unterstützend bei Verdauungsbeschwerden (blähungstreibend, Gallensaft anregend) und schwach krampflösend auf Magen und Darm.

Teezubereitung: 1 bis 3 Teelöffel mit ca. 150 ml siedendem Wasser übergießen, abdecken und 10 Minuten ziehen lassen, sodann absieben. Mehrmals täglich eine frisch bereitete Tasse Tee trinken.

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