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Klasse: |
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Bedecktsamer (Magnoliopsida) |
Ordnung: |
Nachtschattenartige (Solanales) |
Familie: |
Nachtschattengewächse (Solanaceae) |
Gattung: |
Paprika (Capsicum) |
Paprika (Capsicum)
Die Paprika gehört zur Familie der Nachtschattengewächse. Es wird sowohl die Pflanze als auch die Frucht als Paprika bezeichnet. Verwandte Kulturpflanzenarten sind etwa Kartoffeln und Tomaten. Der Ursprung der Paprikaarten ist Mittel- und Südamerika. Spanische Eroberer brachten sie von dort im 16. Jahrhundert nach Europa, wo sie zunächst allein als Zierpflanze angebaut wurde und erst später als Gemüse. Über die Türkei wurde der scharfe Paprika nach Osteuropa gebracht. In Ungarn wurde er zum Nationalgemüse.
Obwohl alle Paprika – ob mild oder scharf – der gleichen Gattung zuzuordnen sind, gibt es oftmals eine begriffliche Trennung zwischen Paprika und Chili. Erst in den 1950er Jahren wurden mit den Gemüsepaprika milde Sorten gezüchtet, die fast keine Scharfstoffe mehr enthalten.
Die Pflanze
Alle Paprikasorten sind mehrjährige Pflanzen. Die Büsche werden 30 bis 150 cm hoch. Bei Temperaturen zwischen 7 bis 29 °C können Paprika problemlos im Freiland wachsen.
Die Früchte, "Paprikaschoten", gibt es in vielen Formen, Farben und Größen. Die runden oder blockigen bis länglich schmal und spitz zulaufenden Schoten erreichen Faustgröße und bis 250 g Gewicht. Die glatte, glänzende Haut kann rot, gelb, grün, aber auch orange, weiß, violett und schwarz sein. Im Inneren befinden sich Fruchtkammern und Kerne.
Anbau:
Gesät wird von März bis April, ideal zur Anzucht ist ein Frühbeet. Werden die Samen über Nacht in warmes Wasser gelegt, keimen sie bessser. Paprika gedeihen gut in Mischkultur, zum Beispiel mit Tomaten und Basilikum. Die Paprikapflanze stellt hohe Anforderungen, vor allem hinsichtlich Licht und Wärme. Ein nährstoffreicher und feuchter Boden sind für das Wachstum der Pflanze ebenfalls wichtig.
Verwendung:
Gemüsepaprika schmeckt knackig-frisch und mild-würzig. Paprika isst man roh, als Salat, geschmort oder gekocht. Sehr beliebt sind Paprikaschoten mit Reis- und/oder Fleischfüllungen. Den Stielansatz, die inneren Scheidewände und Kerne entfernen.
Pfefferoni werden vorwiegend als Würzmittel, seltener als Gemüse verwendet. Sie sind auch z.B. in Curry und Ketchup enthalten. Um das "Feuer" nach dem Genuss von Pepperonis zu löschen hilft Wasser trinken nicht, weil Capsaicin nur fett- und nicht wasserlöslich ist. Den brennenden Geschmack bekämpft man am besten mit Milch oder Joghurt.
Ungarische Gulasch-Arten, Kurzgebratenes, Wurst, Käse und vieles andere wird mit Paprika gewürzt. Wird das Paprikapulver zu stark erhitzt, schmeckt es bitter.
Das Gewürz
Die Ungarn, die sich seit langem sehr intensiv mit dem Paprika-Anbau befassen, schufen 7 Güteklassen:
- Delikatess: lebhaft hell- oder dunkelrot, aromatisch mild, süßlich-fruchtig
- Edelsüß: nicht so lebhaft rot, mild, nur wenig scharf aromatisch, süßlich-fruchtig
- Halbsüß: stumpf rot oder mehr gelblich rot, deutlich schärfer, sehr charakteristisch aromatisch
- Rosen: noch weniger leuchtend und rein in der Farbe als die Halbsüß-Qualität, dunkel- oder gelblich hellrot, sehr scharf und charakteristisch aromatisch
- Scharf: gelblich braun bis rötlich braun, sehr stark scharf.
Tipps:
- Beim Einkaufen sollte man darauf achten, dass die Früchte fest, glatt und glänzend sind.
- Zum Häuten die Paprika kurz mit kochendem Wasser überbrühen.
Inhaltsstoffe:
Inhaltsstoffe des Paprikas sind Kohlenhydrate, Eiweiß, die Mineralstoffe Kalium, Calcium, Phosphor sowie Provitamin A und die Vitamine B1 und B2. Besonders erwähnt werden muss Capsaicin.
Die Unterscheidung in Gemüse- und Gewürzpaprika beruht auf dem Geschmack bzw. dem Gehalt des Alkaloids Capsaicin. Es ist für den scharfen Geschmack des Paprikas verantwortlich. Die um 1950 gezüchteten süßen oder milden Paprika enthalten fast kein Capsaicin mehr.
Von allen bei uns gehandelten Frischgemüsen hat Paprika den höchsten Gehalt an Vitamin C. In dieser Hinsicht übertrifft er sogar jede Obstart. Kein Wunder, dass dem Paprika also auch gewisse Heilkräfte innewohnen. Er regt den Appetit und die Verdauung an, wirkt harntreibend und desinfizierent auf die Schleimhäute im Mund, Magen und Darm.
Medizinische Anwendung:
- gegen Zahnschmerzen oder Arthrose
- ABC-Pflaster bei rheumatischen Schmerzen und Hexenschuss
- Migräne
- Gürtelrose
- regt den Appetit und die Verdauung an
- wirkt harntreibend und desinfizierent auf die Schleimhäute im Mund, Magen und Darm.
- Vitamin P reguliert die Durchlässigkeit der kapillaren Blutgefäße, es steuert den Blutdruck, regt den Blutkreislauf an und beugt Störungen desselben vor.
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