Echte Vanille (Vanilla planifolia)
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Die Echte Vanille
wird auch Gewürzvanille genannt. Die Gattung Vanilla wurde zum ersten mal 1754 von Philip Miller im "Gardeners Dictionary" beschrieben. Der Name stammt vom spanischen "vainilla" (kleine Hülse oder Schote) ab.
Verbreitung/Vorkommen:
Die Echte Vanille ist im tropischen Mittelamerika beheimatet. Vanille wurde schon lange vor dem Eintreffen der Spanier in Mittelamerika von den Azteken in Mexiko kultiviert. Sie machten daraus Heilmittel und Aphrodisiaka und würzten mit ihr den Kakao. Der spanische Eroberer Hernán Cortés brachte das Gewürz nach Spanien. Über 300 Jahre lang hielten die Spanier das mexikanische Vanille-Monopol.
Heute wird die Vanille in tropischen Gebieten rund um die Erde angebaut, als wichtige Anbaugebiete sind vor allem Madagaskar und Réunion zu nennen.
Merkmale:
Die Vanillepflanze ist eine Kletterorchidee, deren lianenhafte Ranken an Bäumen und Pfählen emporklettern. Die 2 bis 3 cm starken Lianen der Vanille tragen zahlreiche, glatte, tiefgrüne, wechselständig angeordnete Blätter, die aus ihren Blattachseln Blütenstände aus 10 bis 15 blassgelben Orchideen-Blüten sprießen lassen. Nach der Bestäubung entwickeln sich aus ihnen 12 bis 25 cm lange und 5 bis 10 mm starke Fruchtkapseln. Fälschlicher Weise werden die Samenkapseln oft als "Schoten" bezeichnet. Wenn zur Reife gelangen, platzen sie der Länge nach auf und geben viele, im Durchmesser nur 0,3 bis 0,5 mm messenden Samen frei.
In Kultur werden die Ranken werden regelmäßig beschnitten, damit die Vanille nicht zu stark wuchert. Vier Jahre lang braucht jede Vanillepflanze, bis sie zum ersten Mal Früchte trägt.
Anbau:
Vanille bevorzugt halbschattige Standorte in feuchtwarmen Klimaten und wird an Pfählen oder Bäumen, häufig zusammen mit Zuckerrohr oder Kakaobäumen vergesellschaftet, zur besseren Pflege nicht über zwei Meter hoch werdend, gezogen. Ab dem 4. bis 5. Jahr fängt die Pflanze an, Frucht zu tragen.
Kurz vor der Reife, noch vor dem Aufplatzen, werden die noch gelblich-grünen Fruchtkapseln gepflückt, die erst durch einen sich anschließenden Fermentationsprozess das typische Aroma entwickeln. Dabei wirken Luft, Wärme, Feuchtigkeit und Luftabschluss mehrfach abwechselnd auf die Früchte ein. Der Prozess datiert mehrere Wochen. Auf manchen Früchten zeigt sich als besonderes Qualitätsmerkmal ein feiner weißer Überzug aus winzigen nadelförmigen Vanillin-Kristallen.
Verwendung:
Die Vanille-"Schoten", wie die Fruchtkapseln oft fälschlich genannt werden, duften unnachahmlich zart und hocharomatisch. Sie schmecken würzig süss. Die besten Vanillestangen stecken in einem verschlossenen Glasröhrchen, damit sie ihr feines Aroma behalten.
Vanille wird zum Würzen von Backwaren, Süßspeisen, Getränken, süßen Soßen und zur Speiseeisbereitung verwendet. Neben der Getränke- und Parfümindustrie ist die Schokoladenindustrie der größte Verbraucher echter Vanille.
Inhaltsstoffe:
Die fermentierte Frucht enthält je nach Herkunft etwa 2% Vanillin. Vanille enthält weiters 25% Zucker, 15% Lipide (Fett), 15 bis 30% Cellulose und 6% Mineralstoffe.
Medizinische Anwendung:
- Als Geschmackgeber wird Vanille in der Arzneimittelherstellung gebraucht.
Vanilla planifolia Jacks. ex Andrews
Systematik:
Klasse: Bedecktsamer (Magnoliopsida), Einkeimblättrige (Monokotyledonen)
Ordnung: Spargelartige (Asparagales)
Familie: Orchideen (Orchidaceae)
Gattung: Vanille (Vanilla)
Video:
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