Gewürznelken-Baum (Syzygium aromaticum)
Gewürznelken-Baum
Bereits Jahrhunderte vor Christi Geburt war die Gewürznelke bei den Chinesen und Indern bekannt und begehrt. Gewürznelken werden auch Nelken oder Nägeli genannt. Letzerer Name stammt von den an Nägel erinnernden Form der Knospen.
Verbreitung/Vorkommen:
Gewürznelken-Bäume stammen von den Molukken, wo sie heute noch angebaut werden. In Europa sind Gewürznelken seit dem frühen Mittelalter bekannt. Mittlerweile werden Gewürznelken weltweit angebaut.
Merkmale:
Der immergrüne Gewürznelken-Baum erreicht eine Höhe von über 10 m (maximal 20 m) und wird etwa 100 Jahre alt. Er ist reich verzweigt und trägt eine füllige Belaubung aus dunkelgrünen, gegenständig angesetzten lanzettlichen, zugespitzten Blättern, die ungefähr 8 bis 12 cm lang werden. An den Zweigspitzen entspringen zahlreiche in Trugdolden stehende Blütenknospen. Sie sind ungefähr 12 bis 18 mm lang, haben einen vierkantig-gerundeten, 3 bis 4 mm dicken, stielartig ausgebildeten Fruchtknoten, der über den an seinem oberen Ende zipfelig abstehenden 4 Kelchblättern ein kugeliges Köpfchen von ungefähr 4 bis 5 mm Durchmesser trägt.
Die Knospen verfärben sich von grün zu rosa und geben 4 weiße, auf einem rötlichen Blütenboden stehende Blütenblätter frei, die ein dichtes Büschel langgestielter Staubbeutel umgeben.
Anbau:
Gewürznelken-Bäume gedeihen am besten im tropischen Seeklima. Sie beginnen im sechsten Jahr zu tragen. Die Erträge steigern sich bis zum 20. und 25. Jahr. Sobald sich die noch fest geschlossenen Blütenknospen des Nelkenbaumes verfärben, werden sie gepflückt. Die Ernte kann meistens zwei Mal im Jahr vorgenommen werden. Die Knospen breitet man auf Grasmatten für mehrere Tage zum Trocknen aus, bis sie sich vom Rötlichen ins kräftig Braunrote verfärbt haben. Der Gewichtsverlust ist beträchtlich - 1000 kg frische Nelken ergeben ungefähr 250 kg getrocknete Nelken.
Die Knospen müssen vor dem Erblühen von Hand gepflückt werden. Nach dem Trocknen haben sie drei Viertel ihres Gewichts verloren. Gute, frische Nelken erkennt man daran, dass sie sich fettig anfühlen und etwas Öl absondern, wenn man mit dem Fingernagel gegen ihren Stiel drückt. Auch der Schwimmtest gibt Aufschluss über die Qualität: Hochwertige Nelken sinken in Wasser oder stellen sich zumindest senkrecht mit dem Köpfchen nach oben. Schlechte, dass heißt mehr oder weniger entölte Nelken schwimmen waagerecht auf der Wasseroberfläche.
Verwendung:
Gewürznelken duften stark und sehr charakteristisch und schmecken feurig würzig. Man nimmt sie für Fleischgerichte, zum Fischsud und anderen Marinaden, für Soßen, Ragouts, Süßwaren, Backwaren, Obstgerichte, Getränke und zum Einmachen. Sie sind auch Bestandteil von Currypulver.
Die Industrie verwendet Nelken auch zur Herstellung von Parfum- und Kosmetikprodukten und zur Aromatisierung alkoholischer Getränke.
In Indonesien sind sogenannte Nelkenzigaretten auf dem Markt, die neben Tabak auch geschrotete Gewürznelken enthalten.
Tipps:
- Hochwertige Nelken sinken in Wasser, schlechte schwimmen waagerecht auf der Wasseroberfläche.
- Die als Nelken bekannten Blumen wurden wegen ihres ähnlichen Duftes nach den Gewürznelken benannt.
Inhaltsstoffe:
Ätherisches Öl (Eugenol, Eugenolacetat, ß-Caryophyllen), Gerbstoffe, Flavonoide, Phenolcarbonsäuren, Oleanolsäure.
Medizinische Anwendung:
- Appetitlosigkeit
- Übelkeit
- Nelkenöl stimuliert die Gebärmutter; darf nur während der Wehen verwendet werden.
Syzygium aromaticum
(L.) Merr. & L.M.Perry
Systematik:
Klasse: Bedecktsamer (Magnoliopsida), Rosiden
Ordnung: Myrtenartige (Myrtales)
Familie: Myrtengewächse (Myrtaceae)
Gattung: Syzygium
Synonyme: ua Caryophyllus aromaticus L., Eugenia caryophyllata Thunb., Myrtus caryophyllus Spreng. Weitere siehe The Plant List (externer Link).
Bilder/Video:
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