Echter Spinat (Spinacia oleracea)
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Echter Spinat
Echter Spinat wird auch Gemüsespinat, Gartenspinat oder kurz Spinat genannt. Die Unterscheidung zwischen Blatt- und Wurzelspinat bezieht sich nicht etwa auf verschiedene Kulturformen, sondern auf zwei verschiedene Ernteverfahren ein und derselben Kulturpflanze. Werden lediglich die einzelnen Blätter nebst Stielen abgepflückt, spricht man von Blattspinat. Wurzelspinat entsteht, wenn die ganze Pflanze direkt über dem Wurzelhals gestochen wird.
Bis 2003 zählt der Spinat zur Pflanzenfamilie Chenopodiaceae.
Verbreitung/Vorkommen:
Ein Vorläufer des bei uns bekannten Spinats wurde von den Arabern als "isbanāh" nach Spanien gebracht. Dort wandelte sich der Name zu "espinaca" Heute wird Echter Spinat weltweit, mit Ausnahme der Tropen, angebaut.
Merkmale:
- Habitus: einjährig (in gemäßigten Regionen selten auch zweijährig), krautig, mit einer Wuchshöhe idR von 20-50 cm, neben männlichen und weiblichen Pflanzen existieren auch gemischtgeschlechtliche;
- Stängel: aufrecht, nicht oder nur schwach verzweigt, gelblich bis grün gefärbt;
- Blätter: gestielt, ei- oder lanzett- bis pfeilspitzenförmig, kräftig grün gefärbt, anfangs rosettig, später wechselständig am Stängel angeordnet, sehr variable Größe von 2-30 Länge und 1-15 cm Breite;
- Blüten: meist vier- oder selten fünfzählig, männliche in scheinährigen Gesamtblütenständen stehend, weibliche in blattachselständigen, knäuligen Blütenständen von etwa 10 Einzelblüten stehend, unauffällig gelblich-grün gefärbt;
- Früchte: meist mit stacheliger, klettenähnliche Hülle, seltender glatt, 5-10 mm im Durchmesser, enthalten einen oder mehrere Samen.
- Wurzeln: konisch, rötlich, selten weiß.
Anbau:
Für die Ernte im Spätherbst und Winter Aussaat im August, für die Frühjahrsernte im September oder ab Mitte März bei offenem Boden.
Die Pflanze bevorzugt lehmige, humose und tief gelockerte Böden, der regelmäßig feucht gehalten werden sollte. Der Standort kann auch halbschattig sein. Gute Nachbarn sind Bohnenstange, Tomaten, Gurken und Kohl, schlechte Nachbarn Rote Bete, Mangold und Sauerampfer. Nährstoffmangel führt zu einer verfrühten Blütenbildung und macht den Spinat ungenießbar.
Verwendung:
Spinat ist ein Gemüse für alle Jahreszeiten und kommt je nach Saison aus dem Freiland oder dem Gewächshaus (von November bis April).
Frisch oder tiefgekühlt: Viele entscheiden sich beim Spinat aus Zeitgrüden für die zweite Variante. Vitamine und Mineralstoffe überstehen den Kälteschlaf relativ gut. Und auch sonst ist gegen das schnelle Gemüse kaum etwas einzuwenden.
Spinat wird auch zum Grünfärben anderer Lebensmittel wie z. B. Nudeln verwendet.
Tipps:
- Spinat sorgfältig verlesen, Wurzeln und harte Stängel entfernen und gründlich waschen. Abtropfen lassen und möglichst unzerkleinert weiter verarbeiten - entweder kochen, oder noch besser blanchieren.
- Spinat sollte stets frisch zubereitet werden. Lagernder Spinat verliert durch Einfluss von Luft und Licht wertvolle Inhaltsstoffe.
- Spinat lässt sich sehr gut tiefgefrieren (bis zu 8 Monaten).
- Im allgemeinen wird empfohlen, den Spinat insgesamt nicht länger als 10 Minuten in erhitztem Zustand zu lassen.
- Ausgesuchte Rezepte rund um den Spinat finden Sie in unserer Rezeptekiste
Inhaltsstoffe:
Nicht zuletzt dank Popeye steht Spinat in dem Ruf, Bärenkräfte zu verleihen. Roh oder gekocht - seine Werte sind nicht von der Hand zu weisen: Blattspinat gehört zu den mineralstoffreichsten Gemüsearten, wobei er neben einem hohen Anteilen an Kalium, Magnesium, Zink und Mangan auch nennenswerte Mengen an Calcium und Eisen aufweist. Die Eisenversorgung durch Spinat ist allerdings weit geringer als früher oft angenommen. Blattspinat dient auch als Lieferant wichtiger Vitamine, insbesondere von Vitamin B6, Folsäure, Biotin, Vitamin C und Provitamin A. Als sekundäre Pflanzeninhaltstoffe findet man im Spinat das ß-Carotin, das Lutein und Saponine. Zur Nährwerttabelle >>
Medizinische Anwendung:
- ß-Carotin stärkt die körpereigenen Abwehrkräfte.
- In der Volksmedizin wurde Spinat früher zur Behandlung von Blähungen, Fieber und Nierensteinen eingesetzt.
Spinacia oleracea L.
Urheber: Prof. Dr. Otto Wilhelm Thomé, Flora von Deutschland, Österreich und der Schweiz 1885
Systematik:
Klasse: Bedecktsamer (Magnoliopsida)
Ordnung: Nelkenartige (Caryophyllales)
Familie: Fuchsschwanzgewächse (Amaranthaceae)
Gattung: Spinat (Spinacia)
Synonyme: ua Obione stocksii Wight, Spinacia glabra Mill., Spinacia spinosa Moench
Aufsätze und Abhandlungen:
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