Kartoffel (Solanum tuberosum)

Vorkommen & Heimat Merkmale Verwendung Anbau/Kultur Inhaltsstoffe Medizinische Anwendung

Die Kartoffel

Die Kartoffel wird auch Erdapfel oder Speisekartoffel, veraltet auch Tartuffel oder Grundbirne (daraus kroatisch Krumpir und pfälzisch Grumbeer) genannt. Sie ist mit Aubergine, Paprika und Tomate verwandt, nicht jedoch mit der Süßkartoffel (Ipomoea batatas).

Vorkommen & Herkunft:

Ursprüglich stammt die Kartoffelpflanze aus Peru, aus dem Reich der Inkas. Dort werden sie seit 2 000 Jahren kultiviert. Mitte des 16. Jahrhunderts wurde die Kartoffel in Europa eingeführt, als Garten- und Zierpflanze ab 1621 auch in Deutschland. Weltweit gibt es um die 5.000 Kartoffelsorten.

Die Merkmale der Pflanze:

Kartoffeln sind verdickte Teile der unterirdischen Sprosse der einjährigen Kartoffelpflanze. Die Knollen sind unterschiedlich groß, rund, oval oder nierenförmig. Die Farbe ist je nach Sorte weißlich, hellgelb, ockergelb, hellrot bis violett. Das Fleisch ist meist weiß oder gelb.

Anbau:

Die heimische Ernte beginnt mit den frühesten Sorten Ende Juni und setzt sich fort im August mit den mittelfrühen und schließlich im Oktober mit den mittelspäten und späten Sorten.

Inhaltsstoffe:

100 g rohe Kartoffeln enthhalten: 77,8 g Wasser, 2,1 g Eiweiß, 0,1 g Fett, 18,5 g Kohlehydrate, 2,5 g Ballaststoffe, 1,0 g Mineralstoffe.

Vitamine: B1, B2, B6, C, Niacin, Pantothensäure, Biotin, Folsäure. Mineralstoffe: 3,2 mg Natrium, 443 mg Kalium, 25 mg Magnesium, 9,5 mg Calcium, 50 mg Phosphor, 0,8 mg Eisen. Mit etwa 70 kcal pro 100 g hat die Kartoffel rund fünfmal weniger Kalorien als Reis oder Nudeln.

Kartoffeln sind somit prallgefüllt mit Nährstoffen, Vitaminen und Mineralstoffen und deshalb aus einer ausgewogenen, vollwertigen Ernährung nicht wegzudenken.

Verwendung in der Küche:

Kartoffeln werden nie roh gegessen. Man unterscheidet zwischen festkochenden, vorwiegend festkochenden und mehligkochenden Sorten. Die Möglichkeiten, Kartoffeln zuzubereiten, sind ungezählt. Langeweile kann kaum aufkommen.

Tipps:

  • Falls Kartoffeln grüne Stellen haben, sind diese großzügig wegzuschneiden, da sie das giftige Alkaloid Solanin enthalten.
  • Kartoffeln haben direkt unter der Schale die größte Vitamindichte, darum bietet es sich an Kartoffel auch mit Schale zu verzehren.
  • Rohe, geschälte, zerkleinerte oder geriebene Kartoffeln sollten nicht zu lange an der Luft liegen gelassen werden. Denn die Oxidationsprozesse und die sich bildende Melanin-Farbstoffe verfärben die Kartoffeln und zerstören vor allem Vitamin C.
  • Kartoffeln nicht zu lange im Wasser liegen, da sonst wertvolle wasserlösliche Vitamine und Mineralstoffe ausgeschwemmt werden.

Rezepte aus unserer Rezeptekiste:

Medizinische Anwendung:

Die Kartoffel wird in der Pflanzen- bzw. Volksheilkunde innerlich und äußerlich angewendet:

  • gekochte Kartoffeln als Vorbeugung gegen Scorbut;
  • Kochwasser ungeschälter Kartoffeln bei Kehlkopfkatarrh und Bronchitis;
  • Saft der rohen, möglichst roten Kartoffelknolle bei chronischer Hyperazidität;
  • geriebene rohe Kartoffeln bei Verbrühungen.

Solanum tuberosum L.

Kartoffel (Solanum tuberosum)

Systematik:

Klasse: Bedecktsamer (Magnoliopsida)
Ordnung: Nachtschattenartige (Solanales)
Familie: Nachtschattengewächse (Solanaceae)
Gattung: Nachtschatten (Solanum)

Bilder/Video:

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