Echter Salbei (Salvia officinalis)

Vorkommen & Heimat Merkmale Verwendung Anbau/Kultur Inhaltsstoffe Medizinische Anwendung

Der Echte Salbei

wird auch Garten-Salbei, Küchensalbei oder Heilsalbei genannt. Salbei wird nicht nur als Gewürz, sondern auch als Heilpflanze bereits seit hunderten von Jahren geschätzt. Salbei war bereits im Altertum bekannt und wurde im Mittelalter von Mönchen über die Alpen gebracht. Alle Pflanzenteile haben einen starken aromatischen Geruch.

Das Brauchtum berichtet von einer anregenden Wirkung des Salbeidufts. Im Blumenschmuck für Kirchen wurde Salbei verarbeitet, damit die Gläubigen während der Messe nicht einschlafen. Salbeiöl soll außerdem positiv auf die Stimme von Rednern und Sängern wirken.

Vorkommen & Herkunft:

Der Echte Salbei stammt aus dem Mittelmeerraum, ist aber mittlerweile in ganz Europa verbreitet. Er gedeiht am besten auf kalkreichem, steinigem und trockenem Boden.

Salbei wird in Osteuropa, Asien, USA und Südafrika vorwiegend aus gewerblichem Anbau geerntet. Entlang der gesamten Adriaküste und in küstenferneren Gebieten mit mediterranem Einfluss wird er bis heute auch wild gesammelt.

Die Merkmale der Pflanze:

Der Echte Salbei ist ein Halbstrauch, der Wuchshöhen von bis zu 60 cm, seltem auch bis 1 m, erreicht. Seine Stängel sind unten verholzt und meist stark verzweigt. Ihr Querschnitt ist undeutlich vierkantig bis fast rund. Die lanzettlichen bis länglich eiförmigen Blätter sind weißfilzig behaart und stehen paarweise gegenständig am Stängel. Am unteren Teil des Strauches befindliche Blätter haben einen längeren Stiel als die im mittleren Bereich. Obere Blätter sitzen dicht am Stängel an. Die violetten, selten rosa oder weißen Blüten haben die typische Form der Lippenblütengewächse. Sie sind kurz gestielt und stehen im oberen Stängelteil zu je vier bis zehn in fünf bis acht lockeren Quirlen. Der Echte Salbei blüht von Mai bis Juli.

Anbau:

Der Echte Salbei stellt geringe Ansprüche an den Boden. Er gedeiht auch in Höhenlagen bis 900 m an Südhängen. Seine Frosttoleranz wird mittel bis gut eingestuft. Die Pflanze bevorzugt kalkhaltige sandige Lehmböden und lehmige Sandböden in sonnigen, windgeschützten Lagen. Da der Salbei auch fürs Auge einiges zu bieten, insbesondere der lavendelblau bis tiefviolettblau blühende Sommersalbei macht sich hervorragend im Beet oder auf dem Balkon. Er ist eine traditionelle Pflanze der Bauerngärten.

Inhaltsstoffe:

Der Name Salbei ist vom lateinischen "salvare" abgeleitet, was soviel bedeutet wie heilen. Dies beruht vor allem auf dem Salbeiöl, das insbesondere in den Blättern enthalten ist. Die Hauptwirkstoffe sind die ätherischen Öle Thujon und 1,8-Cineol, Gerbstoffe sowie Bitterstoffe.

Ätherische Öle (Thujon, Cineol), östrogenähnliche Substanzen, Bitter- und Gerbstoffe, Flavonoide und Triterpene hemmen die Schweißbildung, fördern die Menstruation, lösen Krämpfe, regen die Sekretbildung an und desinfizieren.

Verwendung:

Salbei wird einerseits als Küchengewürz und andererseits in der Heilkunde verwendet. Bei Gerichten hilft er bei der Verdauung fetter Speisen. Salbei harmoniert gut mit Knoblauch, Zwiebeln und Rosmarin. Das Aroma entfaltet er am besten zusammen mit etwas Fett.

In der Heilkunde werden die getrockneten Blätter (Salviae folium, Salviae trilobae folium) verwendet.

Tipps:

  • Für Tees sammelt man die Blätter und jungen Triebe. An schönen Tagen ist der Ölgehalt der Pflanzen besonders hoch.
  • Sein leicht bitterer Geschmack lässt sich durch Honig etwas abmildern.
  • Salbei kann sehr gut getrocknet werden und behält auch dann sein Aroma.
  • Er kann eingefroren oder in Öl eingelegt werden.

Medizinische Anwendung:

  • Das ätherische Öl verhindert das Wachstum von Bakterien, Viren und Schimmelpilzen.
  • Im Salbei enthaltene Gerbstoffe wirken entzüdungshemmend.
  • Gurgelmittel bei Halsschmerzen in Form von Tee oder verdünter Tinktur und als Halsschmerzbonbon.
  • Hilft nach dem Genuss fetter Speisen bei der Verdauung und gegen Blähungen sowie gegen übermäßiges Schwitzen in Stresssituationen oder in den Wechseljahren.
  • Wirkt appetitanregend und blutreinigend.
  • Außerlich: bei Druckstellen durch Zahnprothesen, Zahnfleischgeschwüren und -schwund.

Salvia officinalis L.

Echter Salbei (Salvia officinalis)

Systematik:

Klasse: Bedecktsamer (Magnoliopsida), Asteriden
Ordnung: Lippenblütlerartige (Lamiales)
Familie: Lippenblütler (Lamiaceae)
Gattung: Salbei (Salvia)

Bilder/Video:

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