Amerikanischer Faulbaum

Der Amerikanische Faulbaum wird auch Cascara oder Amerikanischer Kreuzdorn genannt. Die Rinde gibt einen fauligen Geruch ab, woher der Faulbaum auch seinen Namen hat.

Die Indianer Mexikos bezeichnen die Faulbaumrinde als "Die heilige Rinde". Die Spanier benannten sie nach diesem Vorbild "cascara sagrada". Daher ist die Faulbaumrinde bei uns auch häufig unter den Namen Casacararinde oder Sagradarinde bekannt.

Verbreitung/Vorkommen:

Seine natürliche Heimat liegt im westlichen Nordamerika, Südkanada bis Zentralkalifornien, östlich bis Idaho. Cascara wächst vorwiegend an Flussufern und in feuchten Bergwäldern: Karte ansehen (externer Link)

Merkmale:

Cascara ist ein sommergrüner, großer Strauch oder kleiner Baum mit einer Höhe von 4,5 bis 10 Metern und einem Stammdurchmesser von 20 bis 50 cm. Aufgrund der langen Blütezeit findet man oft Blüten und reifende Früchte an einem Zweig.

• Blätter: wechselständig stehend, meist am Ende der Zweige; oval, 5-15 x 2-5 cm; Oberseite glänzend grün, Unterseite matt und blasser; Rand ganz fein gezähnt, Blattstiel 6-20 mm;
• Blüten: klein, 4-5 mm, 5 grünlich-gelbe Blütenblatter, in doldenförmigen Büscheln am Ende der Zweige stehend;
• Früchte: Steinfrüche, 6-11 mm, erst hellrot, später dunkelviolett bis schwarz; Fruchtfleisch gelb; 2-3 Samen enthaltend;

Anbau:

Der Baum wird an der pazifischen Küste der USA und Kanadas sowie in Ostafrika und Kenia angebaut.

Verwendung:

Die Rinde des Baumes kann zum Färben von gelbbraunen bis rotbraunen Tönen auf Wolle, Baumwolle oder Seide verwendet werden. Aufgrund des Tannin-Gehaltes wird Faulbaumrinde beim Schwarzfärben von Seide eingesetzt. Die Tannine lagern sich an die Fasern an, wodurch das Gewicht der Seide zunimmt.

Ausser der Rinde können auch Faulbaumfrüchte zum Färben genommen werden. Man erntet sie am besten kurz vor der vollständigen Reife. Es lassen sich zitronengelbe und senfgelbe Töne damit färben.

Das Holz wird lokal für Pfosten, Brennholz und Dreharbeiten verwendet.

Die Früchte werden von Vögeln und verschiedenen Säugetieren gefressen.

Inhaltsstoffe:

Faulbaumrinde enthält verschiedene Anthrachinone, unter anderem Emodin und einige Glycoside des Emodins (Frangulin A und B und Glucofrangulin A und B). Desweiteren sind Gerbstoffe (Tannine) enthalten.

Medizinische Anwendung:

Die getrocknete, gealterte Rinde wird in der Volksmedizin als Abführmittel verwendet. Sie darf nicht bei chronischen Magen- oder Darmgeschwüren angewendet werden! Die Rinde sollte mindestens ein Jahr gelagert sein - frische Rinde ist giftig. Sie verursucht Erbrechen und heftigen Durchfall.

In der medizinischen und pharmazeutischen Fachsprache wird die Cascararinde als Rhamni purshianae cortex bezeichnet. Die Qualitätsanforderungen der Cascararinde sind im Europäischen Arnzeibuch (PhEur) festgelegt.

Wegen seines stark bitteren Geschmacks wurden früher die Fingerkuppen von Kindern mit Cascara-sagrada-Extrakt eingepinselt, um ihnen das Nägelkauen abzugewöhnen.

Tee: Pro Tasse einen Teelöffel der getrockneten, zerkleinerten Rinde mit kaltem Wasser ansetzen und über Nacht ziehen lassen. Vor dem Trinken lassen Sie den Tee kurz aufkochen.

Auch die Früchte können gekocht oder roh gegessen werden und wirken abführend.

Gesichtsmaske gegen unreine und fettige Haut : Ein Handvoll Faulbaumrinde mit einem Liter Wasser ansetzen und das Ganze eine halbe Stunde kochen lassen. Tränken Sie ein Tuch mit der Flüssigkeit und legen Sie sich die Kompresse auf die gut gewaschene Gesichtshaut.

Frangula purshiana Cooper
Rhamnus purshiana DC.

Systematik:

Klasse: Bedecktsamer (Magnoliopsida), Rosiden
Ordnung: Rosenartige (Rosales)
Familie: Kreuzdorngewächse (Rhamnaceae)
Gattung: Kreuzdorn (Rhamnus)

Quellen und Links: