Sternfrucht - Karombola (Averrhoa carambola)
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Die Sternfrucht
wird auch Karambole, Karambola oder Carambola genannt und ist eine von zwei Arten aus der Gattung der Gurkenbäume (Averrhoa). Schneidet man die Frucht in Scheiben, entstehen sehr dekorative Sterne, daher auch der Name Sternfrucht.
Verbreitung/Vorkommen:
Die Karambola ist in Südostasien beheimatet. Heute wird die Frucht jedoch weltweit in den Tropen (teils auch in den Subtropen) kultiviert, Verbreitungskarte bei GBIF.
Merkmale:
Die Sternfrucht ist ein immergrüner Strauch oder stark verzweigter Baum mit kurzem Stamm, der meist Wuchshöhen von bis zu 3–8 m erreicht, in Ausnahmefällen auch bis zu 15 m. Die Blüten werden durch Insekten bestäubt.
Blätter: 10-20 (max. 25) cm lang; unpaarig gefiedert, aus 6-15 kurz gestielte Fiederblättchen bestehend; wechselständig an den äußeren Zweigen stehend; Blattstiele fein filzig, an der Basis verdickt; Fiederblättchen kurz gestielt, an der Spitze der Blätter 5-8 x 2-3 cm, an der Basis nur noch 1,5-3 × 1-2 cm; eiförmig bis länglich, kurz zugespitzt, an der Basis stumpf bis abgerundet; Blattadern beidseitig fein filzig behaart; licht- und bewegungssensitiv, dh sie falten sich nachts, bei Trockenheit und bei zu starker Sonneneinstrahlung zusammen.
Blüten: rosarot, violett bis lila oder weiß, zwittrig, radiärsymmetrisch und gestielt, fünfzählig mit doppelter Blütenhülle; in rispigen bis zu 8 cm langen Blütenständen stehend, die in den Blattachseln der Zweige oder kauliflor (direkt am Stamm oder Ast) entspringen; 5 Kelchblätter (länglich, an der Basis verwachsen 2,5-3,5 x 1-2 mm); 5 Kronblätter (spatelförmig, in der Mitte etwas verwachsen, 6-9 x 1,5-3 mm), 5 längere, fertile Staubblätter und 5 kürzere, sterile Staubblätter (Staminodien); Stempel mit 4–5 Griffeln. Averrhoa carambola ist heterostyl und distyl, d. h., es gibt Exemplare mit langen Griffeln und kurzen Staubblättern und solche, bei denen es umgekehrt ist.
Blütezeit: in den Tropen ganzjährig.
Früchte: fleischige Beeren; idR 8-13 cm (max. 17 cm) lang und 5-8 cm im Durchmesser; glatt, grünlich bis gelb oder orange; sternförmig meist mit 5 kantigen Längsrippen; Fruchtfleisch gelblich durchscheinend, knackig, saftig und süß bis pikant-säuerlich.
Samen: flach, orange-braun, elliptisch; 2-15 pro Frucht.
Stamm/Borke: Stammdurchmesser bis zu 15 cm, Rinde glatt und bräunlich.
Anbau:
Die Sternfrucht bevorzugt einen Standort mit etwas Schatten und einem gut durchlässigen Boden. Sie gedeiht am besten in den heißen, feuchten Tropen, können jedoch auch etwas kühles Wetter vertragen und in subtropischen Gebieten angebaut werden.
Veredelte kurzstämmige Exemplare eignen sich als Zier- und Kübelpflanze für den hellen Wintergarten ohne direkte Sonneneinstrahlung, auch eine windgeschützte Stelle auf Terrasse in den Sommermonaten. Im Winter sollte die Temperatur dauerhaft bei 18 °C liegen. Je kühler der Winterstandort, desto eher wird ein Großteil des Laubes abgeworfen.
Verwendung:
Die sternförmige Frucht wird roh als Obst, für süße und herzhafte Salate, in Bowlen und Longdrinks, gedünstet als Kompott und eingekocht als Konfitüre verwendet. Das knackige, saftige Fleisch ist aromatisch süßsäuerlich und von intensivem Duft. Die dünne Haut der reifen Frucht lässt sich leicht abziehen, kann aber auch mitgegessen werden. Auch die Blüten können gegessen werden, sie schmecken leicht säuerlich und eignen sich sehr gut als Salatbeigabe. Die jungen Blätter können roh oder gekocht wie Sauerampfer verwendet werden.
Bei Patienten mit Niereninsuffizienz (chronischem Nierenversagen) kommt es relativ häufig nach dem Genuss von Karambole zu Vergiftungserscheinungen. Die Früchte enthalten das Nervengift Caramboxin, welches bei Menschen mit Niereninsuffizienz zu starken Vergiftungserscheinungen und lebensbedrohlichen Zuständen führen kann. Auch die Wirkung von verschiedenen Medikamenten wird durch den Genuss der Sternfrucht verändert.
Das Holz ist weich und weißlich. Aufgrund des kurzen Stammes ist es nur in kleinen Abmessungen erhältlich und wird zur Herstellung von kleinen Geräten, Möbeln etc genutzt. Lokal wird es auch als Brennholz genutzt.
Unreife Früchte enthalten Kaliumoxalat, das zum Färben verwendet wird.
Der frische Saft ist ein wirksamer Fleckenentferner und kann auch zum Polieren von Messing verwendet werden.
Inhaltsstoffe:
Die Früchte bestehen zu 90 % aus Wasser und enthalten neben 0,38 % Protein, 0,08 % Fette und 9,38 % Kohlenhydrate. Die Karambola ist reich an wichtigen Mineralstoffen wie z. B. Calcium, Magnesium, Phosphor, Eisen und Provitamin A und Vitamin C. 100 g Fruchtfleisch enthalten 35 mg Vitamin C und haben 35 kcal/ 147 kJ.
Medizinische Anwendung:
- Aufgrund der Zusammensetzung der Inhaltsstoffe besonders für Kranke und Genesende geeignet. Patienten mit Niereninsuffizienz sollten jedoch den Genuss vermeiden.
- In der chinesischen Medizin gilt die zerstoßene Frucht als gutes Wundheilmittel und der Saft soll fiebersenkend sein. Die Frucht wird auch als Mittel gegen Bluthochdruck geschätzt und soll den Blutzuckerspiegel senken.
- In der Volksmedizin wird der pulverisierte Samen zur Behandlung von Asthma, Koliken und Gelbsucht eingesetzt.
Averrhoa carambola L.
Systematik:
Klasse: | Magnoliopsida (Bedecktsamer), Rosiden |
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Ordnung: | Oxalidales (Sauerkleeartige) |
Familie: | Oxalidaceae (Sauerkleegewächse) |
Gattung: | Averrhoa (Gurkenbäume) |
Tipps:
- Karambolas können im Kühlschrank bis zu einer Woche gelagert werden.
- Sternfruchtscheiben sind auch ein vorzügliches Putzmittel für Messinggegenstände: Diese damit einreiben, eine kurze Zeit einwirken lassen und polieren.
Quellen und Links:
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