Estragon (Artemisia dracunculus)

Vorkommen & Heimat Merkmale Verwendung Anbau/Kultur Inhaltsstoffe Medizinische Anwendung

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Estragon

ist als "Aristokrat unter den Kräutern" bekannt und geschätzt.

Deutscher - auch Französischer oder Echter - Estragon ist die hocharomatische Kulturform. Russischer Estragon, vermutlich die ursprüngliche Wildform, ist weniger aromatisch. Im 13. Jahrhundert gelangte das Würzkraut durch die Kreuzzüge nach Europa und eroberte sich sehr rasch einen Stammplatz in jedem Kräutergarten.

Die Erstbeschreibung erfolgte durch Carl von Linné im Jahre 1753.

Verbreitung/Vorkommen:

Die Heimat des Estragons ist Osteuropa, Asien und Nordamerika von Kanada bis Mexiko.

Handelsüblicher frischer oder getrockneter Estragon stammt aus landwirtschaftlichem Anbau.

Merkmale der Pflanze/ Steckbrief:

Die mehrjährige, buschig verzweigte Pflanze durftet aromatisch.

  • Wuchshöhe: 60-120 (max. 150) cm;
  • Blätter: ungeteilt, schmal-lanzettlich, ganzrandig, 2-10 cm x 2-8 mm;
  • Blüten: Blütenköpfe in lockeren Rispen, kurz gestielt oder sitzend, nickend, Durchmesser 2-3 mm; grünlich-gelbe Röhrenblüten;
  • Blütezeit: Juni-Oktober;
  • Früchte: Achänen.

Anbau und Gewinnung:

Estragon liebt einen geschützt, sonnig warmen Standort in einem milden Klima und einen nährstoffreichen, feuchten Boden.

Die Aussaat erfolgt von April bis Mai in feuchter, gut durchlässiger Aussaaterde bei einer Keimungstemperatur von 15 bis 20C. Estragon ist ein Lichtkeimer, der Samen darf nicht zugedeckt werden. In einer Keimbox bis nach der Keimung, die 14-21 Tage dauert, verschließen. Wenn die Sämlinge groß genug ins Freiland auspflanzen, wenn keine Frostgefahr mehr besteht.

Sehr gut kann der Estragon durch Wurzelteilung in Frühjahr vermehrt werden oder man nimmt im Sommer Ableger. Um den Blattwuchs zu fördern sind alle Blütentriebe zu entfernen. Die Nachbarschaft mit Petersilie sollte unbedingt vermieden werden. Die Blätter und Zweigspitzen des Krautes werden vor der Blüte geerntet. Es kommt frisch auf den Markt oder getrocknet, gerebelt und gemahlen in den Handel.

Inhaltsstoffe:

Der Gehalt an dem ätherischen Estragonöl sowie an Bitterstoffen, Gerbstoffen, Cumarinen, Harzen usw. bedingt den anisähnlichen, ein wenig herb-bitteren Geschmack des Estragons. Es enthält viel Kalium.

Verwendung:

Frischer Estragon duftet stark aromatisch und schmeckt anisähnlich würzig-bitter. Getrocknet ist er nicht mehr ganz so kraftvoll, da ein Teil der flüchtigen Aromastoffe beim Trocknen verloren geht.

Das Kraut wird zur Herstellung von Estragon-Essig und Senf werwendet. Außerdem würzt man mit Estragon viele Fischgerichte, Eierspeisen, Salate, Hammel-, Kalb- und Wildgerichte, Geflügel und Gemüse. Auch zum Einlegen von Gurken wird Estragon gebraucht, ebenfalls zum Aromatisieren von Likören und zur Parfumherstellung.

Neben der Nutzung als Würze diente er seit frühester Zeit auch als kostbare Heilpflanze, der eine Vielzahl segensreicher Wirkungen nachgesagt wurden.

Medizinische Anwendung:

  • Erstragon regt den Appetit und die Magensekretion an, beruhig die Magenschleimhaut und wirkt krampflösend und harntreibend.
  • Als Hausmittel lindert Estragonöl Rheuma und Muskelkrämpfe.
  • Da Estragon Estragol enhält, sollte sein Verzehr auf die Küchenzubereitung beschränkt bleiben, da dieser Stoff cancerogen und erbgutschädigend sein soll.

Artemisia dracunculus L.

Estragon (Artemisia dracunculus)

Urheber/Quelle/Lizenz: Stan Shebs, Wikimedia, CC BY-SA 3.0

Systematik:

Klasse: Bedecktsamer (Magnoliopsida), Asteriden
Ordnung: Asternartige (Asterales)
Familie: Korbblütler (Asteraceae)
Gattung: Beifuß (Artemisia)

Tipps:

  • Estragon eignet sich gut zum Tiefgefrieren.
  • Für würzige Fleischbrühen oder Fischgerichte sollte man die ganzen Estragonstängel mitkochen.
  • Man sollte Estragon aber immer nur sparsam dosieren.
  • Estragon wird zweckmäßig in einem gut schließenden Behälter aufbewahrt.

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