Grün-Erle (Alnus viridis)

Vorkommen & Heimat Merkmale Verwendung Anbau/Kultur Inhaltsstoffe Medizinische Anwendung

Grün-Erle (Alnus viridis), Blätter und Früchte Grün-Erle (Alnus viridis) Grün-Erle (Alnus viridis)

Bilder zum Vergrößern sowie zur genauen Quellen und Lizenzangabe anklicken.

Die Grün-Erle

wird auch Alpen-Erle genannt und ist die einzige strauchförmige Erlenart in Europa.

Vorkommen & Herkunft:

Das Vorkommen der Grünerle ist weit gestreut von der Tallage bis zur alpinen Waldgrenze. Sie ist ua. in den Gebirgen Mittel- und Südosteuropas, den Karpaten und Korsika anzutreffen.

Die Merkmale der Pflanze:

Erscheinungsbild: Strauch, Kleinbaum, reich verzweigt, breit ausladend;
Wuchshöhe: 3 bis 6 m (max. 12 m);
Rinde: glatt, grau, im Alter teils borkig und dunkler;
Wurzeln: Flachwurzler;
Knospen: 12-15 mm lang, nicht gestielt, purpurrot, glänzend, lang zugespitzt;
Laubblätter: wechselständig, kurz gestielt, oval, 3-8 cm lang, 2-6 cm breit, Oberseite glänzend grün, Unterseite hellgrün, Blattrand doppelt gesägt;
Blüten: einhäusig getrenntgeschlechtig (monözisch);
männlicher Blütenstand: hängendes Kätzchen, 4-8 cm lang;
weiblicher Blütenstand: rötlichgrün (erst grün, später blass rotbraun), eiförmig, ca. 10-30 x 7 mm groß, gestielt in Büscheln zu 5 bis 8 stehend, mit 15-20 kleinen Fruchtschuppen bedeckt, Fruchstandzapfen schwach verholzt;
Bestäubung: Fremdbestäubung, Windbestäubung;
Blütezeit: April bis Juni, nach Laubaustrieb;
Samen: 1-3 mm lang, hellbraun, geflügelt;
Vermehrung: Samen, Wurzelbrut, Absenken bodennaher Zweige;
Höchstalter: 110 Jahre.

Anbau:

Die Grün-Erle bevorzugt als Standort feuchte Hänge, Bach- und Waldränder. Sie wächst auch auf Rohboden, da sie über eine Symbiose mit Frankia alni, Zellfäden bildender Bakterien, Luftstickstoff binden kann. Die Frosthärte beträgt –28°C bis –32°C.

Inhaltsstoffe:

Die Rinde und die Blätter sind sehr gerbstoffhaltig (16 bis 20%).

Verwendung:

  • Als Pionier-Baum eignet er sich gut zur Besiedelung von Hängen, Sicherung gegen Abruschtungen oder als Lawinenschutz.

Unterarten:

  • Alnus viridis subsp. crispa (Syn.: Alnus crispa (Aiton) Pursh, Alnus crispa var. mollis (Fernald) Fernald) - nordöstliches Nord-Amerika, Grönland
  • Alnus viridis subsp. fruticosa (Syn.: Alnus fruticosa Rupr.) - Nordost-Europa, nördliches Asien, nordwestliches Nord-Amerika
  • Alnus viridis subsp. maximowiczii (A. maximowiczii) - Japan.
  • Alnus viridis subsp. sinuata (Syn.: Alnaster sinuatus (Regel) Czerep., Alnus crispa subsp. sinuata (Regel) Hultén, Alnus sinuata (Regel) Rydb., Alnus sitchensis (Regel) Sarg., Alnus viridis var. sinuata Regel) - westliches Nord-Amerika, nordöstliches Sibierien
  • Alnus viridis subsp. suaveolens - Korsische Zwergerle (Syn.: Alnus suaveolens (Req.) Ball) - endemisch in Korsika
  • Alnus viridis subsp. viridis (Syn.: Alnus alnobetula (Ehrh.) K.Koch) - Mitteleuropa

Medizinische Anwendung:

In der Heilkunde hat die grün-Erle wenig Bedeutung.

  • Die gerbstoffhaltige Rinde und Blätter wirken zusammenziehend, entzündungshemmend, schmerzstillend, fiebersenkend und leicht abführend.
  • Die Blätter wurden in der traditionellen österreichischen Medizin extern oder intern als Tee zur Behandlung von Infektionen und Fieber eingesetzt.

Hinweis: Diese Seite stellt eine Basisinformation dar. Sie wird routinemäßig aktualisiert. Eine Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit der Angaben kann nicht übernommen werden. Sollte eine Datei gegen Urheberrechtsbestimmungen verstoßen, wird um Mitteilung gebeten, damit diese unverzüglich entfernt werden kann. Bitte beachten Sie den Hinweis zu Gesundheitsthemen