Großer Odermennig (Agrimonia procera)

Vorkommen & Heimat Merkmale Verwendung Anbau/Kultur Inhaltsstoffe Medizinische Anwendung

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Der Große Odermennig

wird auch auch Wohlriechender Odermennig genannt. Die Erstbeschreibung von Agrimonia procera erfolgte 1841 durch Friedrich Wilhelm Wallroth.

Verbreitung/Vorkommen:

Trockene Wiesen, Viehweiden, Wald- und Wegränder

Verbreitung auf der Nordhalbkugel: Karte ansehen (externer Link in neuem Fenster).

Merkmale:

Der Große Odermennig ist eine mehrjährige, sommergrüne, rosettenlose, krautige Pflanze (Hemikryptophyt) mit Wurzelstock (Rhizom). Wenn man die Blätter zerreibt, duften sie stark. Die Früchte haften als Klette und Tieren und werden so verbreitet.

  • Wuchshöhe: Wuchshöhe 40-150 cm, Stängel behaart;
  • Blätter: wechselständig stehend, gestielt, mit Nebenblättern; Blattspreite unpaarig gefiedert, 3-7-paarig, mit Endblättchen; Fiederblättchen lanzettlich, grob gezähnt, auf der Unterseite wenig behaart, mit zahlreichen gelblichen, sitzenden Drüsen;
  • Blüten: in langen Ähren stehend, von unten nach oben aufblühend; Kelch fünfteilig, Kelchbecher zur Fruchtzeit nur 0,5-0,7mal so hoch wie der grösste Durchmesser; Blumenkrone, gelb, ca. 1 cm breit; 5 Blütenblätter, 4-5 mm lang, oft an der Spotze eingekerbt; idR 12 Staubblätter, Gynoeceum mit getrennten Blättern, 2 Fruchtblätter;
  • Blütezeit: Juni bis August;
  • Früchte: Sammelfrüchte; hakig-behaarte, ca. 11 mm lange Scheinbeere, meist nur in der oberen Hälfte mit Furchen; äusserste Hakenborsten teilweise rückwärts gerichtet;

Anbau:

  • Standort: halbschattig bis sonnig, trocken;
  • Boden: nährstoffarm, locker und kalkhaltig;
  • Aussaat: ab März, Samen ca. 3 cm mit Erde bedecken (Dunkelkeimer).

Verwendung:

Medizinisch verwendet wird das kurz vor oder während der Blütezeit gesammelte und getrocknete Kraut. Die ganze Pflanze mit Rhizomen kann zum Gelbfärben von Wolle und Baumwolle verwendet werden.

Inhaltsstoffe:

Catechin-Gerbstoffe, Flavonoide, Gallotannine, Ätherische Öle.

Die Blätter duften beim Zerreiben angenehm und haben eine leicht bitteren, zusammenziehenden Geschmack.

Medizinische Anwendung:

Als Droge dienen die während der Blüte gesammelten und getrockneten Sprosse (Agrimoniae herba). Bereits im Mittelalter wurde sie zur Behandlung von Leber- und Gallenerkrankungen, Ruhr und Hauterkrankungen eingesetzt.

  • Entzündliche Veränderungen im Mund- und Rachenraum;
  • Gurgelmittel bei Husten und Heiserkeit;
  • Tee bei leichten, unspezifischen Durchfallerkrankungen;
  • Homöopathie: Bei Magenschmerzen

Tee: Zwei Teelöffel der getrockneten Blätter mit einem Viertelliter kochendem Wasser übergießen. Den Tee lässt man zehn Minuten ziehen. Man soll zwei- bis dreimal täglich eine Tasse trinken.

Da der Odermennig für eine verringerte Wirkung anderer Medikamente sorgen kann, sollte man sich vorher über Dosierung und Anwendung beim Arzt oder Apotheker informieren.

Agrimonia procera Wallr.

Kleiner Odermennig (Agrimonia procera)

Urheber/Quelle: Jan Kops, GFDL by Kurt Stueber, www.biolib.de

Systematik:

Klasse: Bedecktsamer (Magnoliopsida), Rosiden
Ordnung: Rosenartige (Rosales)
Familie: Rosengewächse (Rosaceae)
Gattung: Odermennige (Agrimonia)

Synonyme (Auswahl):

Agrimonia acutifolia Dumort.
Agrimonia glandulosa (Simonk.) Simonk.
Agrimonia odorata auct.,p.p.390

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