Gemeine Schafgarbe (Achillea millefolium)

Vorkommen & Heimat Merkmale Verwendung Anbau/Kultur Inhaltsstoffe Medizinische Anwendung

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Gemeine Schafgarbe

Im Volksmund wird die Gemeine Schafgarbe auch Achilleskraut, Bauchwehkraut, Bertramsgarbe, Blutstillkraut, Gachelkraut, Gänsezungen, Grützblume, Kachel, Katzenschwanz, Schafrippe, Schafzunge, Tausendblatt, Zangeblume, Feldgarbenkraut, Garbenkraut, Katzenkraut oder Grundheil genannt.

Im Jahr 2004 wurden die Schafgarbe und das Tausendgüldenkraut zur "Heilpflanze des Jahres" gekürt. Im Mittelalter zählte die Schafgarbe zu den Hexen- und Zauberkräutern. Ihren Namen erhielt sie wahrscheinlich vom griechischen Helden Achilles. Denn dieser hatte gelernt, die Heilkräfte der Pflanze zu nutzen. Schon im Altertum als "Soldatenkraut" (herba miliaris) bekannt, wurde sie zur Behandlung blutender Kampfverletzungen verwendet.

Vorkommen & Herkunft:

Sie ist in den gemäßigten Bereichen Europas, Amerikas und Asiens weit verbreitet. In Höhenlagen ist sie bis 2.500 Meter zu finden, in den heißen Mittelmeergebieten jedoch recht selten. Die Schafgarbe gedeiht auf Äckern, (trockenen) Wiesen, Weiden, an Bächen, Gräben, in lichten Wäldern, auf Geröllhalden und an Weg- und Straßenrändern. Die Pflanze ist genügsam und mag keine Staunässe, sie liebt einen sonnigen Standplatz, kombiniert mit einem stickstoffhaltigen Boden.

Die Merkmale der Pflanze:

Die mehrjährige Schafgarbe kann, je nach Standort oder Sorte, bis zu 60 cm hoch werden. Sie duftet aromatisch kampferartig, insbesondere beim Zerreiben. Die Pflanze hat längliche, stark gefiederte, fein zerteilte Blätter (2-3fach fiederteilig, bis auf den Mittelnerv). Diese Blätter sind 2-3 cm breit und in lanzettlich zugespitzte, 0,5 bis 1 mm breite Endabschnitte zerteilt. Im Laufe des Sommers entwickelt sich aus einer flachen, an das erdreich anliegenden Rosette ein aufrechter, harter, kräftiger, innen markiger Stängel, an dem sich dann fedrig aussehende Blüten entwickeln. Die Blütenstängel sind wollig behaart. Vom Frühsommer bis Spätherbst erscheinen die vielen kleinen weiß gefärbten Blütenköpfe in trugdoldenartigen Blütenständen vereinigt. Die Blüten sind in der Regel weiß oder rosa gefärbt und bis 6 mm groß. Am Rande der Blütenköpfchen finden sich oft 5 zungenförmige Blüten, kürzer als die Hülle. Innen sind die Röhrenblüten gelb-weiß. Die Hüllblätter sind braun berandet. Die Bestäubung der Blüten erfolgt durch Insekten. Die Fruchtknoten reifen zu länglichen, seitlich kurz geflügelten, bis 2 mm langen, silbergrauen bis gelblichen Früchten

Anbau:

Schafgarben sind heute jedoch in allen möglichen Farbtönen erhältlich, von farbliche gesprenkelten über rosa bis weinrot. Der Wurzelstock kann bis zu einem Meter lang werden und hat viele Ausläufer, aus denen sich junge Pflanzen entwickeln. Es ist möglich die Schafgarbe selbst im kleinsten Kräutergarten, auch in Töpfen und Kübeln, anzusiedeln. Die Vermehrung erfolgt sowohl über Samen, wie auch über die oben genannten Ausläufer.

Inhaltsstoffe:

Ätherisches Öl mit Chamazulen, Azulen, Eukalyptol, Gerbstoffe, Flavone, Bitterstoffe (u.a. Achillen), Harz und verschiedene Mineralien (u.a, Kalium, Phosphor), Vitamin C, Vitamin K sowie Karotin.

Verwendung:

Genutzt werden die oberirdischen Teile der blühenden Pflanze. Die Sammelzeit ist im Juli und August. Das Kraut wird eine handbreit über dem Boden abgeschnitten und holzige Stängelteile aussortiert. Man kann die Pflanze frisch auspressen oder trocknen. Schafgarbe kann man als Tee oder Tinktur anwenden. Roh verwenden kann man nur die ganz jungen, zarten Blätter. In diesen Zubereitungsformen eignet sie sich für die innere und äusserliche Anwendung. Das ätherische Öl der Schafgarbe ist eine wertvolle Rarität.

In der Küche können junge Schafgarbenblätter roh in Salate, für Kräuterbutter, Kräuterquark und für Käse- oder Eiergerichte verwendet werden. Kurz vor dem Servieren kamm man sie auch Suppen, Saucen, oder Kartoffelgerichten beifügen. Das getrocknete Kraut mit Salz im Mörser zerkleinert ergibt ein gut würzendes Kräutersalz, welches fette Speisen besser verdauen helfen soll.

Die Blüten einige Stunden in warmen Wasser ziehen lassen, dann ein einige Eiswürfel dazu und fertig ist ein erfrischendes Getränk.

Tipps:

  • Wildkräutersauce: 2 EL gehackte Schafgarbenblätter, 2 EL Löwenzahnblätter, 2 El Kerbel, 1/2 Zwiebel, 1 Knoblauchzehe, 1 EL Mohnöl, 1 TL Honig, 1 Becher Joghurt. Alles zusammen mit dem Pürierstab zu einer Sauce zerkleinern.
  • Vorsicht: Bei Hautkontakt in Verbindung mit direkter Sonneneinstrahlung kann es zu Hautreizungen kommen.

Medizinische Anwendung:

  • Im Altertum wurde die Pflanze verwendet, um Wunden zu heilen und Blutungen zu stillen.
  • Da die Schafgarbe besonders im Beckenbereich eine entkrampfende Wirkung besitzt, wird sie besonders in der Frauenheilkunde eingesetzt.
  • In der Kosmetik kann Schafgarbenessenz bei entzündeter, unreiner Haut, Akne und Bindegewebsschwäche eingesetzt werden.
  • Auch bei Appetitlosigkeit und leichten Magenbeschwerden, zu hohem Blutdruck kommt die Schafgarbe zum Einsatz.
  • In der Duftlampe hilft das Schafgarben-Öl gegen Nervosität und Stimmungstiefs.

Tee: 2 gehäufte Teelöffel Schafgarbenkraut mit 250 ml kochendem Wasser übergießen und nach 15 Minuten abseihen. 2 bis 3 Tassen täglich mäßig warm trinken.

Achillea millefolium L.

Gemeine Schafgarbe (Achillea millefolium)

Systematik:

Klasse: Bedecktsamer (Magnoliopsida), Asteriden
Ordnung: Asternartige (Asterales)
Familie: Korbblütler (Asteraceae)
Gattung: Schafgarben (Achillea)

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