Die Pflanzen der Welt von A bis Z

Gemüse- & Salatlexikon

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Topinambur (Helianthus tuberosus)
Klasse:
Bedecktsamer (Magnoliopsida)
Ordnung:
Asternartige (Asterales)
Familie:
Korbblütler (Asteraceae)
Gattung:
Sonnenblumen (Helianthus)
Topinambur (Helianthus tuberosus)

Topinambur (Helianthus tuberosus)

Der Topinambur ist eng mit der Sonnenblume verwandt und wird auch Erdbirne, Erdartichocke oder Knollensonnenblume genannt. Bis ins 18. Jahrhundert zählte die Knolle zu den Grundnahrungsmitteln, wurde dann aber von der Kartoffel verdrängt. Seit dieser Zeit ist Topinambur fast ganz vom Speisezettel verschwunden und wird in Europa vornehmlich als Tierfutter angebaut.

Vorkommen und Herkunft:

Die Pflanze stammt ursprünglich aus Nordamerika und Kanada. Topinambur wurde dort schon von den Indianern angebaut. Der Name der Pflanze stammt angeblich von einem Indianerstamm namens "Topinambus". Die Knolle wurde im 17. Jahrhundert von den Seefahrern nach England (zunächst als Zierpflanze) gebracht und verbreitete sich von dort über ganz Europa.

Die Pflanze

Die ausdauernde Staude wird bis zu drei Meter hoch. Ebenso wie die Sonnenblume hat die Pflanze große Blätter und kräftig-gelbe Blüten. Sie ist Kurztagspflanze und blüht im September. Die Blütenköpfchen haben einen Durchmesser von 4 bis 8 cm. Die herzförmig-lanzettliche Blätter sind gegenständig. Die Pflanze entwickelt Rhizomknollen, die als Speicherstoff Inulin enthalten. Sie sind daher auch für Diabetiker verträglich.

Die 4 - 10 cm großen Knollen variieren je nach Sorte in Form und Farbe. Einige sind rund oder oval länglich und ein wenig "verknorzt", andere sind spindelförmig und am Ende spitz zulaufend. Die Schale der Knollen kann rötlich bis violett, hellbraun oder weiß sein, das Fruchtfleisch weiß, gelb, bräunlich, rot oder violett sein. Das saftiges Fruchtfleisch besitzt einen angenehm süßlichen, artischockenähnlichem bis nussartigen Geschmack.

Die Erntezeit der Topinambur beginnt im Oktober und endet im Mai. Die Knollen sind frosthart und vertragen Temperaturen bis -15 C°.

Anbau

Es gibt viele Parallelen zwischen Kartoffeln und Topinambur. Er stellt geringe Ansprüche an Boden und Klima. Siebfähige, humose Sandböden mit Grundwassernähe sind günstige Anbauvoraussetzungen. Er verträgt nahezu jedes Klima. Die Knolle legt man in ein 15 cm tiefes Loch, und zwar im späten Winter. Der Pflanzabstand beträgt nach allen Seiten rund 45 cm. Die Ernte der Knollen ist von Herbst bis Frühjahr möglich. An den Boden stellt Topinambur keine Ansprüche, auch wird diese Pflanze kaum von Krankheiten und Schädlingen befallen. Den Boden vor der Pflanzung mit etwas Kompost anreichern reicht völlig aus.

Da die Knollen winterhart sind, treibt die Topinambur Jahr um Jahr aus den überwinterten Knollen aus. Diese Langlebigkeit macht den Topinambur auch zu einer idealen Wildackerpflanze, die jahrelang genutzt werden kann.

Inhaltsstoffe:

Wegen den vielen Vitaminen und den Spurenelementen gilt die Topinamburknolle als sehr gesundes Gemüse. 100 Gramm Topinambur haben circa 30 kcal und enthalten in etwa 3,4 mg Eisen, 14 mg Calcium, 4 mg Natrium, 2 mg Vitamin A (RE) und 4 mg Vitamin C. Sie bestehen aus 75 – 79 % Wasser, 2,4 % Eiweiß, 15,8 % Kohlenhydrate, davon 7 – 8 % Inulin. Der Eisengehalt der Pflanze wird nur noch von Spinat und Petersilie übertroffen.

"Inulin" wird unter Enzymeinwirkung in eine speziell für Diabetiker verträgliche Zuckerform umgewandelt wird und daher wird Topimambur manchmal auch als "Diabetiker-Kartoffel" bezeichnet.

Verwendung:

Die Knolle kann roh an Salaten, als Dipp-Gemüse, in Suppen, als Gemüse oder Soßen zubereitet werden. Topinamburknollen sollte man auf keinen Fall zu lange kochen, da sie dann viel von ihrem Aroma verlieren. Es empfiehlt sich sei zu dünsten oder im Dampf schonend zu garen. Die Schale kann, muss aber nicht mitgegessen werden.

Die Kulturpflanze wird von alters her jedoch auch als Viehfutter genutzt. Ferner können die Knollen auch zum Brennen von Topinamburschnaps verwendet werden. Weiterhin findet sich Topinambur heute auch als Zierpflanze gepflanzt. Blühende Pflanzen ergeben haltbare Schnittblumen für die Bodenvase. Auch zur Alkoholgewinnung wird Topinambur verwendet, 100 kg Knollen etwa 10 l Brand.

Tipp: Besonders gut schmecken auch Topinambur-Chips. Dazu Topinambur einfach in dünne Scheiben
schneiden und wie Kartoffelchips in nicht zu heißem Öl kurz frittieren. Abtropfen lassen und leicht salzen.

Rezepte:

Zurück zurück hoch vor Currykraut (Helichrysum italicum)
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