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Klasse: |
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Dreifurchenpollen-Zweikeimblättrige (Rosopsida) |
Ordnung: |
Doldenblütlerartige (Apiales) |
Familie: |
Doldenblütler (Apiaceae) |
Gattung: Fenchel |
Fenchel (Foeniculum vulgare)
Vom Echten Fenchel oder Garten-Fenchel gibt es 3 Varianten:
- Gemüse-Fenchel, Knollen- oder Zwiebelfenchel (var. azoricum)
- Süßfenchel oder Gewürz-Fenchel (var. dulce)
- Bitterfenchel oder Wilder Fenchel (var. vulgare)
Selbst in der altchinesischen Heilkunde wurde der Fenchel bereits sehr geschätzt.
Vorkommen & Herkunft:
Die Heimat des Gemüsefenchels liegt im Mittelmeergebiet und Vorderasien bis Persien.
Die Merkmale der Pflanze:
Der Fenchel ist eine zweijährige krautige Pflanze, wächst 1 bis 2 m hoch und hat einen blaugrünen, blattlosen und gerillten Stängel, der sich oben stark verästelt. Sein charakteristisches Kennzeichen sind seine in Dolden geordneten kleinen gelben Blüten. Im zweiten Jahr wird ein Blütenstand ausgebildet, dann ist er nicht mehr als Gemüse zu gebrauchen.
Anbau:
Die Pflanze benötigt einen warmen Standort mit nährstoffreichem Boden.
Die grünen Blätter können fortlaufend geerntet werden. Für die Samen wird Fenchel Ende September geerntet, wenn er den Höhepunkt seiner Reife erlangt hat.
Verwendung:
Viele schätzen Gemüsefenchel wegen seines ganz speziellen Eigengeschmacks, andere dagegen weniger. Fenchel ist ein außerordentlich gesundes Gemüse, das fast doppelt so viel Vitamin C wie Orangen enthält. Gemüsefenchel schmeckt roh und gekocht. Roh in Salaten, als Vorspeise und Brotbelag. Gekocht oder gegart harmoniert Gemüsefenchel mit Fleisch oder Fisch.
Auch mit Käse überbacken ist er ein Genuss. Mit seinem mild-anisartigen Geschmack braucht Fenchel kaum noch zusätzliche Würze.
Fenchel findet darüberhinaus auch in einigen Spirituosen Verwendung.
Inhaltsstoffe:
Der wichtigste Inhaltsstoff des Gemüsefenchels ist ein ätherisches Öl mit Anethol und Fenchol. Außerdem enthält er Zucker, Stärke, Eiweiß, Calcium, Kalium, Phosphor, Eisen, Provitamin A sowie die Vitamine B1, B2, B12, C und E.
Verantwortlich für Geschmack, Geruch und Heilwirkung sind vor allem die beiden im Fenchelsamen enthaltenen ätherischen ÖIe Anethol und Fenchon. Anethol verursacht den anisartigen Duft und Geschmack des Fenchels. Das Fenchon dagegen schmeckt bitter und kampferartig.
100g roher Fenchel enthalten: 24 kcal, 101 kJoule, 86 g Wasser, 494 mg Kalium, 109 mg Calcium, 49 mg Magnesium, 93 mg Vitamin C
Tipps:
- Das frische, vitaminreiche und würzige Grün einer Fenchelknolle sollte man mitverwenden und fein gehackt auf das fertige Gericht streuen.
- In Sand eingeschlagen kann er sowohl einige Wochen im Keller als auch im frostfreien Frühbeet lagern.
- Fenchelsamen sollten stets lichtgeschützt, kühl und trocken aufbewahrt werden.
- Fenchelgesichtswasser: Die Fenchelwurzel wird gewaschen, fein zerkleinert und 10 Minuten gekocht. Nach dem Abkühlen wird das Wasser gesiebt und in eine dunkle Flasche gefüllt.
Medizinische Anwendung:
In der Volksmedizin hat der Fenchel seit jeher eine bedeutende Stellung. Schon im 9. Jahrhundert pflanzten Benediktinermönche die Pflanze nördlich der Alpen in ihren Klostergärten an. Schon im Kräuterbuch der deutschen Äbtissin Hildegard von Bingen (1098-1179) steht geschrieben: "Wie auch immer er gegessen wird, macht er den Menschen fröhlich und vermittelt ihm angenehme Wärme und guten Schweiß und eine gute Verdauung." Auch die alten Kulturen Arabiens und Chinas kannten den Fenchel. Wegen seines angenehmen Geschmacks hat er sich besonders in der Kinderheilkunde bewährt.
Medizinisch werden die reifen Früchte und die Rinde des Bitterfenchels sowie das daraus gewonnene ätherische Öl verwendet. Anethol ist die sekretolytische (schleimlösende) und spasmolytische (krampflösende) Wirkung zuzuordnen, während die antibakterielle und antimykotische (pilzhemmende) Wirkung dem Fenchon zukommt.
- Leichten Verdauungsbeschwerden kann man mit Fenchel wirkungsvoll zu Leibe rücken.
- Anethol regt außerdem den Appetit an und fördert die Verdauung durch beeinflussung der Bewegungen des Magen-Darmtraktes.
- Bei Erkältungskrankheiten mit trockenem Husten hilft es, den zähen Schleim zu verdünnen. Zusätzlich steigert es die Bewegung der Flimmerhärchen in den Atemwegen. So kann der Schleim besser abgehustet werden.
- Bei stillenden Müttern fördert der Fenchel die Milchabsonderung.
- Bei Säuglingen und Kleinkindern sollte kein Fenchelöl verwendet werden. Man kann stattdessen mit Fencheltee (zerquetschte Früchte mit siedendem Wasser überbrühen, nicht kochen wegen des ätherischen Öls) bei Blähungen oder bei Erkältungen mit Husten gute Wirkung erzielen.
- Fenchel-Honig gilt unter Rednern und Sängern bei Heiserkeit als Geheimtipp.
- Schwangere sollten Fenchelöl meiden und – wenn unbedingt nötig – in kleinen Dosen und nicht über längere Zeit einnehmen.
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