Die Pflanzen der Welt von A bis Z

Hülsenfrüchtler (Fabaceae)

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Besenginster (Cytisus scoparius)
Ordnung:
Schmetterlingsblütenartige (Fabales)
Familie:
Hülsenfrüchtler (Fabaceae)
Gattung:
Geißklee (Cytisus)
Besenginster (Cytisus scoparius) Besenginster (Cytisus scoparius) Besenginster (Cytisus scoparius)

Besenginster (Cytisus scoparius)

Der Besenginster wird auch Besenkraut, Besenstrauch, Gilbkraut, Mägdebusch, Mägdekrieg und Rehweide genannt. Der Besenginster und die Pfingstrose sind sogenannte Pfingstpflanzen, weil diese zu Pfingsten blühen.

Vorkommen & Herkunft:

Heimisch ist die Pflanze in West- und Nordwesteuropa. Die meisten der etwa 50 Ginsterarten sind hauptsächlich auf der Iberischen Halbinsel verbreitet. Sie ist an Waldrändern, Waldlichtungen, Kahlschlägen, Bergwiesen und Heidegebieten anzutreffen. In den Alpen fehlt diese Pflanze.

Beschreibung:

Der Besenginster erreicht eine Höhe von 1-2 m. Er ist dichter, aufrechter, besenartiger Strauch, der früher auch als Besen verwendet wurden (daher auch der Name "Besenginster"). Die glänzend grünen Stängel des Besenginsters sind 4 - 5 kantig und gerillt. Die Blätter sind meist klein, weichhaarig, unten dreiteilig gefingert und oben ungeteilt. Er wächst gerne auch in die Breite.

Der Busch trägt seine goldgelben Schmetterlingsblüten einzeln oder zu zweit in den Achseln der Blätter. Bis zu 50 Blüten stehen an den Enden der Zweige. Diese sind gelb und ca. 2 cm lang .Die Blütezeit erfolgt Mai bis Juni. Die Blüten fallen durch ihren eingerollten Griffel auf. Die Bestäubung erfolgt durch Insekten. Die schwarzbraunen Samen reifen in einer 3 - 5 cm langen, flachgedrückten Hülse heran. Diese sind an der Naht behaart ähneln einer Bohne oder Erbse. Die Früchte können von Juli bis Oktober geerntet werden. Bei Sonnenschein springen die Früchte auf und die Samen werden im Umkreis einiger Meter verteilt.

Der Besenginster braucht volle Sonne und mäßig trockenen bis frischen Boden. Er überwintert in der Pfahlwurzel, während der Strauch selber im Winter abstirbt.

Inhaltsstoffe:

Die Pflanze zeichnet sich u.a. durch sehr eiweißreiche Samen aus. Daneben enthält sie: Spartein (Chinolizidin-Alkaloid), Lupanin, Hydroxilupanin. Gesamtalkaloidgehalt: Samen: 1,5%, Blüte: 0,3%, Blatt, Zweig: 0,2-0,8%.

Alle Teile des Besenginsters enthalten giftige Alkaloide. Vergiftung zeigen sich schon nach dem Verzehr von 5 - 10 Samen. Bei Erwachsenen ist ab 0,3 g Spartein mit Vergiftungserscheinungen zu rechnen. Die Vergiftungserscheinungen sind ähnlich wie bei Vergiftungen durch Nicotin.

Verwendung:

Besenginster ist eine Giftpflanze, medizinisch werden lediglich die getrockneten Pflanzenteile verwendet, die in einigen Tees zum Einsatz kommen. Gesammelt werden die Blütenknospen und jungen Zweige. Die Blütenknospen sollten nur nur vor der Entfaltung gesammelt werden, also im Mai. Die Pflanzenteile werden abgeschnitten und bei unter 40°C getrocknet.

Besenginster (Mischungen mit Tabak ist möglich) kann auch geraucht werden als Zigarette oder in der Pfeife.

Die rutenförmigen Zweige werden häufig für die Herstellung von Besen und Körben verwandt. Verschiedene Arten und Züchtungen wachsen als Ziersträucher in Gärten. Im Garten sollte nach der Blüte ein Rückschnitt erfolgen. Viele Schmetterlingsblütler werden auch für den Zwischenfruchtanbau genutzt. Auf nährstoffarmen Böden wird durch den Ginster der Boden aufgebrochen und mit Stickstoff angereichert, so dass später dort sehr gut Nadelbäume wachsen können.

Medizinische Anwendung:

In der Heilkunde ist der Besenginster als Kraut unter dem Namen "Herba Spartii scoparii" bekannt.

  • Die Volksheilkunde setzte den Besenginster traditionell bei Ödemen (Wasseransammlung), rheumatischen Erkrankungen, Nieren- und Gallensteinen ein.
  • Medizinisch verwendet wird das Besenginsterkraut zur unterstützenden Behandlung von Kreislaufregulationsstörungen und niedrigem Blutdruck.
  • Besenginster fördert die Wasserausscheidung, dies kommt wahrscheinlich auch durch die in der Droge enthaltene Flavonoide zustande.
  • Kann Wehen auslösen; sollte in der Schwangerschaft gemieden werden. In manchen europäischen Ländern wird es eingesetzt, um Blutverluste nach der Geburt zu verhindern. Früher wurden mit Ginster unerwünschte Schwangerschaften abgetrieben.
  • Nicht bei bei Kindern unter 12 Jahren, Bluthochdruck oder Herzblock anwenden!

Tee: 1 TL (1 bis 2 g) zerkleinertes, getrocknetes Besenginsterkraut wird mit ca. 150 ml kochendem Wasser übergossen und nach 10 Minuten abgeseiht. 3 bis 4 mal täglich eine Tasse frisch bereiteten Tee trinken.

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