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Weißdorne (Crataegus)

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Crataegus laevigata
Ordnung:
Rosenartige (Rosales)
Familie:
Rosengewächse (Rosaceae)
Gattung:
Weißdorne (Crataegus)
Zweigriffeliger Weissdorn Zweigriffeliger Weißdorn Blüte Zweigriffeliger Weißdorn Frucht Zweigriffeliger Weißdorn Rinde

Zweigriffeliger Weißdorn
(Crataegus laevigata oder Crataegus oxyacantha)

Bereits Dioskurides (1. Jh.) erwähnte den Weissdorn in seinem Werk. Der Volksname "Christdorn" beziehen sich auf eine Legende, nach der die Dornenkrone Christi aus Weissdornzweigen geflochten war. Die Pflanze kann in sehr seltenen Fällen bis zu 500 Jahre alt werden.

Vorkommen & Herkunft:

Der Zweigriffelige Weißdorn ist in in fast ganz Mitteleuropa, nördlich bis Südskandinavien, beheimatet.

>> Verbreitungskarte weltweit

Die Merkmale der Pflanze:

Der Zweigriffelige Weißdorn ist ein 2 - 10 m hoher Baum oder Großstrauch mit breit kegelförmiger, später mehr rundlicher Krone (4 - 6 m breit) und ausladenden Seitenästen. Die Stängel sind verholzt und stark verzweigt. Sie bilden eine Vielzahl von Sprossdornen aus, die bis 2,5 cm lang, dünn und scharf sind. Die Rinde zeigt eine glatte und hellgraue Oberfläche, die Borke ist gelbbraun, später graubraun und rissig. Junge Zweige sind olivgrün oder rotbraun, anfangs behaart, später verkahlend.

Der Zweigriffelige Weissdorn ist dem Eingriffeligen Weißdorn sehr ähnlich. Seine Blätter sind jedoch nur dreifach gelappt und zeigen abgerundete, gezähnte Abschnitte. Sie sind glänzend dunkelgrün auf der Oberseite, unterseits hellgrün. Die Herbstfärbung reicht von gelb bis zu bronzerot.

Die Blütezeit ist von Mai bis Juni. Seine in Doldenrispen stehenden, reinweißen Blüten tragen zwei bis drei Griffel und werden von Insekten bestäubt. Die Einzelblüten sind 0,7 bis 2,5 cm breit. Die Beeren (Apfelfrüchte) sind essbar, scharlachrot, glänzend, kugelig bis elliptisch, werden 1-1,2 cm lang und haben meist 2 - 3 Steinkerne. Ihr Fruchtfleisch ist mehlig-fleischig.

Der Baum ist ein Tiefwurzler mit weitreichendem Wurzelsystem. Die Wurzeln sind mit ektotropher Mykorrhiza ausgestattet.

Anbau:

Die Pflanze bevorzugt feuchte, nährstoffreiche Böden und hohe Luftfeuchtigkeit. Der Baum ist extrem frosthart, windfest und gut schnittverträglich. Er verträgt feuchte Böden besser als der Eingriffelige Weißdorn.

Licht: sonnig bis halbschattig, Temperatur: warm bis normal, Bodenfeuchte: leicht trocken bis feucht, Bodenstruktur: fest bis normal, Bodengründigkeit: tiefgründig bis sehr tiefgründig, Bodenqualität: mittel bis hoch, pH-Wert: 6.0 bis 8.0.

Inhaltsstoffe:

Die Inhaltsstoffe sind das Glykosid Vitexin, Vitexin-rhamnosid und die Flavonolglykoside Hyperosid, Rutin und Spiraeosid.

Die essbaren Früchte sind reich an Carotinoiden und Vitamin C.

Verwendung:

Die Früchte des Weissdorns dienten den alten Germanen roh oder zu Mus gekocht als Nahrungsmittel. In Notzeiten wurde das getrocknete Fruchtfleisch als Mehlzusatz beim Brotbacken verwendet. Die Kerne dienten als Kaffee-Ersatz. Sein hartes, rötliches Holz wurde für Werkzeuge verwendet.

Die Früchte des Weißdorns sind roh essbar und schmecken säuerlich-süß, sind allerdings sehr mehlig. In der Küche können sie zu Kompott, Marmelade oder Gelee verarbeitet werden und eignen sich dabei zum Mischen mit anderen Früchten, da sie gut gelieren. Aus den Beeren lassen sich auch Branntweine herstellen.

Der Zweigriffelige Weißdorn ist durch seine starke Bedornung nahezu undurchdringlich und bietet auch brütenden Vögeln Schutz. Er eignet sich hervorragend zur Befestigung von Rohboden an Böschungen.

Zur Teezubereitung werden meist die getrockneten Blätter mit oder ohne Blüten verwendet. In der Homöopathie kommen Zubereitungen aus den verschiedenen Pflanzenteilen zur Anwendung.

Tipps:

  • Beim Heckenschnitt sind wegen der starken Bedornung feste Handschuhe empfehlenswert.
  • Weißdorn ist anfällig für durch Bakterien verursachten Feuerbrand, daher sollte eine Pflanzung in der Nähe von Obstanlagen vermieden werden.

Medizinische Anwendung:

  • Die Kräuterbücher des Mittelalters empfehlen den Weissdorn bei Magenkoliken und Durchfall.
  • Der Weissdorn verbessert die Durchblutung normalisiert die Herzschlagfrequenz, schützt die Herzkranzgefäße und steigert die Sauerstoffversorgung. Er findet aber auch Anwendung bei Nervosität.
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