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Klasse: | Bedecktsamer (Magnoliopsida) |
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Ordnung: | Hartriegelartige (Cornales) |
Familie: | Hartriegelgewächse (Cornaceae) |
Gattung: | Hartriegel (Cornus) |
Kornelkirsche (Cornus mas)
Die Kornelkirsche wird auch Herlitze, Dürlitze, Gelber Hartriegel, Hornstrauch, in Österreich auch Dirndlstrauch sowie in der Schweiz Tierlibaum genannt.
Vorkommen & Herkunft:
Seine Heimat liegt in Südosteuropa und Kleinasien. Er ist ein in Südeuropa weit verbreiteter Großstrauch oder Baum und wächst wild vor allem auf sonnigen, buschbestandenen Hängen, in lichten Wäldern, an Waldrändern und in Hecken. Die nördliche Verbreitungsgrenze in Europa verläuft etwa auf der Linie Südbelgien, Luxemburg, Mitteldeutschland. In Deutschland die Kornelkirsche schon seit Beginn des Mittelalters angepflanzt.
Die Merkmale der Pflanze:
Die Kornelkirsche erreicht eine Wuchshöhe von bis zu 8 m. Die anfangs gelbgraue Rinde bildet später eine in Schuppen abstehende und abblätternde Borke. Die jungen Triebe sind grünlich behaart, später kahl. Die Blätter werden 1-10 cm lang und sind eiförmig-elliptisch, spitz zulaufend. Im Herbst färben sie sich gelb bis orange.
Die Blütezeit liegt zwischen Februar bis April. Ihre kleinen gelbgrünlichen bis goldgelben Blütenbüschel, die in Trugdolden an einem kurzen Stiel beisammen stehen, erscheinen lange vor dem Blattaustrieb. Die Blütenknospen werden schon im Herbst angelegt, deshalb gibt es zwei verschiedene Winterknospen: die länglichen Blattknospen und die kugelig geformten zukünftigen Blütenstände.
Im Monat Juli/August beginnen die Früchte zu reifen. Es entstehen aus den Blüten korallen- bzw. blutroten Steinfrüchte. Die sogenannten Kornellen sind botanisch gesehen nicht mit der Kirsche verwandt. Sie sind glänzend rot, länglich und etwa 2 cm lang, essbar, aber säuerlich.
Der Kornelkirsche erreicht ein Alter von etwa 100 Jahren, unter guten Standortbedingungen kann er jedoch auch wesentlich älter werden.
Anbau:
Der wärmeliebende Baum wächst bevorzugt auf sonnigen, humusreichen, kalkhaltigen und lockeren Lehmböden. Er verträgt auch lichten Schatten.
Als Strauch ist die Kornelkirsche ziemlich anspruchslos und lässt sich problemlos in jeden Garten pflanzen. Damit der Strauch nicht zu üppig wird, sollte er regelmäßig im Frühjahr nach der Blüte geschnitten werden. Der Strauch eignet sich auch für regelmäßige, geschnittene Hecken.
Inhaltsstoffe:
Die Früchte sind sehr Vitamin C-reich (dreimal so viel wie Zitronen).
Verwendung:
Die reifen Früchte lassen sich hervorragend zu Marmelade oder Gelee verarbeiten. Man kann sie roh essen, aber sie sind sehr sauer. Aus dem Saft der Kornelkirschen werden auch Wein und Likör und Schnaps sowie vorzügliche Edelbrände destilliert. Süß-sauer eingelegt eignen sich die Früchte als Beilage zu Fleischgerichten, ähnlich wie Preiselbeeren. Geröstete Kornelkirschkerne sollen einst dem Wiener Kaffee sein unverwechselbares Aroma verliehen haben.
Durch die frühe Blüte ist die Kornelkirsche eine besonders wichtige Bienennährpflanze. Sie werden gerne von Vögeln gefressen und dadurch die Steinkerne verbreitet.
Das Holz der Kornelkirsche ist das härteste, das in Europa wächst, deshalb auch der Name "Hartriegel". Aus ihm werden Musikinstrumenten, Maschinenteile und Hammerstiele gefertigt sowie schöne Drechselarbeiten gemacht. Aus den Zweigen werden bei Jena Spazierstöcke gefertigt und sogar das trojanische Pferd soll aus diesem Hartriegel gemacht worden sein.
Medizinische Anwendung:
- Die Heilige Hildegard von Bingen hat im 12. Jahrhundert empfohlen gegen die Gicht ein Bad aus Rinde, Holz und Blättern zu nehmen.
- Die Frucht und der Saft wurden bei Magenbeschwerden und gegen Übelkeit verwendet.
- Wegen ihrer Verwendung gegen die rote Ruhr trugen die Kornelkirschen auch den Namen "Ruhrbeeren".
- Die Volksmedizin empfiehlt die Früchte als Mittel gegen Durchfall.
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