Die Pflanzen der Welt von A bis Z

Kräuter & Heilpflanzen

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Benediktenkraut (Cnicus benedictus)
Klasse:
Bedecktsamer (Magnoliopsida)
Ordnung:
Asternartige (Asterales)
Familie:
Korbblütler (Asteraceae)
Gattung:
Cnicus
Cnicus benedictus by H. Zell

Benediktenkraut (Cnicus benedictus)

Das Benediktenkraut wird auch Kardobenedikte, Benediktendistel, Benediktenwurz, Bitterdistel, Bernhardinerwurzel, Bornwurz oder Natter(n)kraut genannt.

Der Gattungsname Cnicus stammt vom griechischen Wort knizein ab, was "quälen" bedeutet und sich auf die Stacheln der Pflanze bezieht. Benedictus (= gesegnet) wird unterschiedlich gedeutet, einerseits auf die der Pflanze nachgesagte Heilkraft hinweisend, könnte auch andererseits ein Zusammenhang mit dem Benektinerorden bestehen, der die Pflanze im Mittelalter als Heilmittel gegen die Pest anwendete.

Vorkommen:

Das Benediktinerkraut ist im Mittelmeerraum, von Portugal im Norden bis Frankreich im Süden und bis zur Türkei im Osten, beheimatet. In Mitteleuropa wird sie angebaut und ist oft verwildert anzutreffen Die Pflanze gedeiht mit Vorliebe auf trockenen, sonnigen Schutt- und Ödplätzen und kommt bis auf etwa 1'000 m Höhe vor.

Die Pflanze:

Das bis zu 40-60 cm hohe, einjährige Kraut ist stark verästelt und ähnelt einer Distel. An den fünfkantigen behaarten Stängeln sitzen hellgrüne, lanzettlichen Blätter, die gesägt, gewellt und fiederig gelappt sind. Die Laubblätter sind bis zu 30 cm lang, 8 cm breit und mit kleinen Stacheln am Blattrand.

Die Blütezeit liegt zwischen Juni und August. Der körbchenförmige Blütenstand hat einen Durchmesser von 3 bis 4 cm. Die gelben Röhrenblüten sitzen endständig in einem großen grau-grünen Hüllkelch. Die Blütenköpfchen mit fiederspaltigen Dornen sind durch spinnwebartige Haare miteinander verbunden sind. Aus ihnen entwickeln sich die gerippten Früchte.

Die Früchte (= Achänen) sind von einem auffälligen, zweireihigen Pappus gekrönt.

Inhaltsstoffe:

Äther. Öl (0,03 %), Bitterstoffe (0,2-0,7 %, bes. Cnicin, ein ungesättigtes Sesquiterpenlacton, sowie Artemisiifolin, Salonitenolid und Arctigenin), Triterpene (a-Amyrin und Derivate), Flavonoide, Mineralien. In der Pflanze ist somit vor allem der Bitterstoff Cnicin enthalten. Alle Pflanzenteile sind schwach giftig.

Verwendung:

Das Benediktenkraut findet als Zusatz in Bitterschnäpsen und Kräuterlikören Verwendung. Typisch ist der bittere Geschmack der Pflanzenteile.

Medizinische Anwendung:

Medizinisch verwendet werden die Blätter und die blühenden Ende der Stängel. Im 17. Jahrhundert schreibt Matthiolus über die Benediktendistel, dass für den Krebs und anderer faule Schäden kaum eine köstlichere Artzney sei. Äusserliche Krebsgeschwüre wurden mit Kardobenediktenwasser gewaschen und mit dem zerriebenen Kraut bestreut. Bei der in alten Arzneibüchern (z.B. bei der heiligen Hildegard) beschriebenen «Benedicta» handelt es sich nicht um das Echte Benediktinerkraut, sondern um die Nelkenwurz (Geum urbanum L.).

  • Innerlich bei Appetitlosigkeit und dyspeptischen Beschwerden.
  • In der Volksheilkunde als Amarum bei Leber- und Gallenleiden sowie bei Herzfunktionsstörungen und Fieber.
  • Äußerlich als lokales Wundheilmittel bei Geschwüren und Frostbeulen.
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