Kriechender Günsel (Ajuga reptans)

Vorkommen & Heimat Merkmale Verwendung Anbau/Kultur Inhaltsstoffe Medizinische Anwendung

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Der Kriechende Günsel

wird auch Güldengünsel oder Guglkraut genannt. Der lateinische Artname "reptans" verweist wie der der deutsche Name auf die kriechende Wuchsform hin.

Vorkommen & Herkunft:

Ursprünglich war der Günsel in Europa, Nordafrika und Teilen Asiens auf auf Wiesen, in Laubwäldern, an Waldrändern und in Gärten heimisch. Mit der Kolonalisierung wurde er nach Nordamerikas verschleppt und hat sich dort ausgebreitet.

Die Merkmale der Pflanze:

Die Kriechende Günsel ist eine mehrjährige krautige Pflanze. Der Bodendecker wird ca. 10-15 cm hoch und besitzt ein kurzes, kräftiges Rhizom. Die Pflanze entspringt einer grundständigen Rosette und bildet lange Ausläufer, die sich an den Knoten bewurzeln. Die Stängel sind vierkantigen und die Blätter grün bis leicht rötlich. Die Blütezeit liegt zwischen Mai und Juli. Die hell lilablauen bis blauen Lippenblüten sind an meist aufrechten Stängeln in achselständigen Scheinquirlen angeordnet. Sie besitzen große 3-lippige Unter- und nur schwach ausgebildete Oberlippen.

Die Pflanze vermehrt sich durch Ausläufer und die Verbreitung der Samen, die oft durch Ameisen erfolgt.

Anbau:

Der Günsel bevorzugt einen sonnigen bis halbschattigen Standort, Streuschatten ist besser als die volle Sonne. Er liebt sandig-lehmige und nährstoffreiche frische bis feuchte Böden. Knochenmehl ist vorzüglich als organischer Dünger geeignet. Die Sprossteile (Herba Ajugae) werden im Frühsommer gesammelt. Die blühenden Stängel werden abgeschnitten und an einem luftigen Ort getrocknet.

Inhaltsstoffe:

Tannine, Iridoidglykoside, Ajugalactone, Rosmarinsäure, Spaponine, Gerbstoffe

Verwendung:

Junge Triebe kann man in der Küche als Gemüse oder Salat verwenden.

Wegen seiner Wuchsfreude durch Ausläufer und der immergrünen Blätter ist der Kriechende Günsel ein beliebter Bodendecker im Garten. Seine hübschen blauen Blüten eignen sich auch für kleine Wildblumensträuße.

Der Günsel wird von vielen Schmetterlingen gerne besucht, hat aber für Bienen nur einen geringen Pollen- und Nektarwert.

Tipps:

  • Die Pflanze darf im trockenen Zustand keine schwarzen Flecke aufzeigen.

Medizinische Anwendung:

  • In der Volksmedizin wurde die Kriechende Günsel als Wundheilungsmittel eingesetzt, das eine leicht schmerzstillende Wirkung hat.
  • Sie galt er als leichtes Abführmittel und wurde traditionell zu den leberreinigenden Heilkräutern gezählt.
  • Der Tee von getrockneten blühenden Trieben soll bei Entündungen im Mund und Rachenraum, Magengeschwüren, Verdauungssrörungen und Rheuma helfen.