Die Pflanzen der Welt von A bis Z

Bäume & Sträucher

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Eberesche
Klasse:
Dreifurchenpollen-Zweikeimblättrige (Rosopsida)
Ordnung:
Rosenartige (Rosales)
Familie:
Rosengewächse (Rosaceae)
Gattung:
Mehlbeeren (Sorbus)
Vogelbeere Sorbus aucuparia Vogelbeere Ebersche

Eberesche (Sorbus aucuparia)

Die Eberesche wird auch Vogelbeere, Drosselbeere, Quitsche oder Krametsbeerbaum genannt. Der Name "Eberesche" leitet sich aus der Bezeichnung "Aberesche" ab, was soviel bedeutet wie "falsche Esche". Dieser Name entstand wahrscheinlich, weil ihre gefiederten Blätter denen der echten Esche stark ähneln. Der Name "Vogelbeere" kommt daher, dass Vögel eine besondere Vorliebe für die roten Früchte haben. Diese Vorliebe wurde ihnen jedoch oft zum Verhängnis, denn der Mensch benutzte die Früchte als Lockmittel für den Vogelfang.

Der Eberesche war den Germanen als Thor geweihter Baum heilig. Früher wurden Ebereschenzweige zum Schutz vor Blitzschlag vor die Fenster und in die Dachbalken gehängt.

Vorkommen & Herkunft:

Die Eberesche  hat ihren Ursprung in Europa, Westsibirien und Asien. Sie wächst in lichten Wäldern, an Waldrändern und in Gebüschen.

Die Merkmale der Pflanze:

Der Baum oder Strauch ist frosthart, wird 3 - 15 m hoch und besitzt eine auffallend lichte Krone. Die Stammrinde ist hellgrau, glatt, glänzend, später mit rissiger Borke. Der Baum kann ein Alter von 120 Jahren erreichen. Seine unpaarig gefiederten Blätter werden bist zu 20 cm lang und besitzen 9-15 fein gezähnte spitze Fiederblättchen. Von Mai - Juni erscheinen die weißen doldigen und dichtgedrängten Blütenstände. Die korallenroten Früchte zeigen sich im Herbst werden etwa 1cm dick.

Das tiefe und weitrechende Wurzelwachstum des Vogelbeerbaums ist bekannt für seine bodenfestigenden Eigenschaften und kann vor Abtragungen an lockeren Hanglagen schützen.

Anbau:

Die Vogelbeere bevorzugt nährstoffarmen, humosen und lockeren Lehmböden vor, kann jedoch genauso Torfböden oder Felsen und Kalkböden besiedeln. Gerne hat die Eberesche viel Licht und hohe Luftfeuchtigkeit.

Inhaltsstoffe:

Die Eberesche enthält Gerbstoffe, Vitamin C, Provitamin A (Carotin), Sorbinsäure und Zucker. Die frischen Früchte sind, wegen dem Gehalt an Parasorbinsäure, schwach giftig. Die Samen enthalten Blausäure!

100 g frische Vogelbeeren enthalten:

Energieträger Mineralstoffe & Spurenelemente Vitamine
 104 kcal 40 mg Calcium 0,4 mg Vitamin A
 435 kJoule  5 mg Chlor 0,1 mg Vitamin B2
19,5 Kohlenhydrate 2060 µg Eisen 0,1 mg Vitamin B5
1,6 g Protein 31 µg Fluor 0,1 mg Vitamin B6
2 g Fett 1 µg Jod 98 mg Vitamin C
6,4 g Ballaststoffe 234 mg Kalium 0,5 Vitamin E
0,1 g gesättigte Fettsäuren 17 mg Magnesium Folsäure
0,2 g einfach gesättigte FS 1680 µg Mangan 0,2 mg Niacin
1,2 g mehrf. unges. FS 1 mg Natrium 0,1 mg Panthotensäure
  33 mg Phosphor  
  17 mg Schwefel  
  260 µg Zink  

Verwendung:

Die Früchte sind essbar, müssen aber wegen ihres Gehaltes an leicht giftiger Parasorbinsäure erst erhitzt werden. Der Verzehr größerer Mengen roher Beeren kann zu Durchfall führen. Die Früchte schmecken herb säuerlich und bitter zusammenziehend. Trotz des sauren Geschmacks enthalten sie viel Zucker (13%). Sie können allein zu einer Marmelade verarbeitet werden, die mit ihrem bitterlichen Geschmack an bittere Orangenmarmelade erinnert. Aber auch gemischt mit anderen Früchten ergeben sich interessante Marmeladenkompositionen. Die Früchte haben einen hohen Gehalt an Vitamin C und Provitamin A (Carotin)

Die Vogelbeerfrüchte können wie Preiselbeeren verwendet werden. In Bayern wird aus den Vogelbeeren ein beliebter und bekannter Magenbitter hergestellt.

Das Holz der Eberesche zeigt einen hellbraunen Kern, die Jahrringe sind deutlich zu erkennen. Das Holz wird heute zu Drechsler- und Schnitzarbeiten, für Holzschrauben, -räder, für Kunstgegenstände und zunehmend als Möbelholz genutzt.

Medizinische Anwendung:

  • Die Früchte wirken gallentreibend, gallenflussanregend, harntreibend und antiscorbutisch.
  • Blätter und Blüten haben eine große Heilwirkung als Tee bei Husten, Bronchitis und Magenverstimmungen.
  • Die Früchte der Pflanze haben eine adstringierende Wirkung. Als Aufguss oder in Form von Gelee werden sie bei Durchfall oder Hämorrhoiden verwendet.
  • Der Presssaft frischer Beeren wirkt auch als mildes Abführmittel.
  • Das Sorbit verwendete man als Zuckerersatz für Diabetiker.
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