Die Pflanzen der Welt von A bis Z

Gewürz- & Kräuterlexikon

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Petersilie (Petroselinum crispum)
Klasse:
Bedecktsamer (Magnoliopsida)
Ordnung:
Doldenblütlerartige (Apiales)
Familie:
Doldenblütler (Apiaceae)
Gattung:
Petroselinum
Petersilie (Petroselium crispum)

Petersilie (Petroselium)

Petersilie ist eine zweijährige Gewürzpflanze aus der Familie der Doldenblütler (Apiaceae). Vermutlich stammt die Petersilie aus den westlichen Mittelmeerländern. Seit mehr als 2000 Jahren ist die Petersilie den Menschen als heil- und würzkräftiges Kraut bekannt und wurde lange vor der Zeitrechnung bereits aus ihrer Wildform kultiviert. Schriften aus dem antiken Rom geben von der Bedeutung der Petersilie ebenso Zeugnis wie die Vorschrift Karls des Großen aus dem Jahre 812 für den Anbau von Küchenkräutern.

Die Pflanze, welche auch im Volksmund als Bittersilche, Peterling, Peterle oder als Suppenwurzel bezeichnet wird, besitzt einen stark aromatischen Geruch und einen würzigen Geschmack.

Man unterscheidet die Petersilie in die Unterarten:

  • Blattpetersilie - Krause Petersilie (Petroselinum crispum) und Glatte Petersilie (Petroselinum latifolium )
  • Wurzelpetersilie (Petroselinum tuberosum), von der insbesondere die besonders kräftige Pfahlwurzel genutzt wird.

Die Merkmale der Pflanze:

Die Petersilie bildet im ersten Jahr eine 25 - 35 cm hohe Rosette aus langen Stielen mit doppelt bis dreifach fiederteiligen, krausen oder glatten Blättern. Seine aufrechten Stängel und Blütenstände werden erst im zweiten Jahr entwickelt und erreicht dann eine Höhe von etwa 1 m. Die dunkelgrünen, oben glänzenden, flachen, dreifach fiederteiligen Blätter sind unten an der Pflanze länger gestielt, sitzen aber weiter oben den Blattscheiden direkt auf.

Die typischen Blütenstände bestehen aus vielen kleinen, gelben Blüten, die zehn bis zwanzigstrahlig zusammengefasste Dolden bilden. Aus ihnen reifen kleine bauchige, ovalkugelige oder breit-eiförmige Teilchenfrüchte, die noch an ihren Spitzen die Reste der Griffel tragen. Die Samen der Pflanze sind klein und schwarz. Nach der Fruchtbildung sterben de Pflanzen ab.

Anbau:

Sie ist heute überall in Eurasien kultiviert oder verwildert ansässig. Petersilie liebt einen sonnig bis halbschattigen Standort und einen nährstoffreichen, humosen Boden, der tiefgründig gelockert und feucht sein sollte. Um auch im Winter frische Petersilie zu haben, kann sie auch in Töpfen an einem hellen Zimmerfenster kultiviert werden. Da Petersilie selbstunverträglich ist sollte jedes Jahr an einer anderen Stelle ausgesät werden.

Die frischen Blätter können jederzeit geerntet werden, jedoch wenn die Pflanzen blühen werden die Blätter hart und bitter.

Inhaltsstoffe:

100 g frische Petersilie enthalten:

  • Energieträger: 52.6 kcal, 220,2 kJoule, 0.6 Broteinheiten, 7.4 Kohlenhydrate, 4.4 g Protein, 0.4 g Fett, 0,2 g mehrf. ungesättigte Fettsäuren
  • Mineralstoffe: 33.0 mg Natrium, 1000.0 mg Kalium, 41.0 mg Magnesium, 245.0 mg Calcium, 128.0 mg Phosphor, 5,5 mg Eisen, 0.9 mg Zink
  • Vitamine: 902.0 µg Vitamin A, 0,1 mg Vitamin B1, 0,3 mg Vitamin B2, 0,2 mg Vitamin B6, 166.0 mg Vitamin C, 3.7 mg Vitamin E, 47.0 µg Folsäure, 5.4 mg Caroti

Die krausen Sorten enthalten tendenziell mehr Myristicin, allerdings ist der Gesamtgehalt an ätherischem Öl wesentlich geringer (0.01%) als bei glattblättrigen Sorten (0.04%).

Das Gewürz und seine Verwendung:

Petersilie ist in Geruch und Geschmack würzigbitter und charakteristisch aromatisch. Sie wird sehr vielseitig in der Küche zum Würzen und Abrunden von Suppen, Fleischgerichten, Salaten, Kartoffel und Gemüsespeisen, Soßen, Eierspeisen, Fisch, Geflügel und zu Marinaden verwendet. Glattblättrige Petersilie wird häufig als preiswertere Alternative zu Basilikum in Pesto verwendet. Die Petersilie eignet sich beinahe für jedes Gericht! Doch sollte sie stets erst kurz vor Garschluss zugegeben werden, da die Aromastoffe starke Hitze nicht vertragen. Die Petersilienwurzel kommt vor allem bei der Zubereitung von Eintöpfen, Ragouts und Röstgemüse zum Einsatz.

Das Kraut und die Wurzel werden außerdem nicht nur als Gewürz, sondern auch als Droge in der Pharmazie genutzt. Auf Grund ihrer reichlichen Anzahl an Vitaminen, Mineralstoffen und sekundären Pflanzenstoffe wird die Petersilie auch gern als Kosmetik eingesetzt. So hilft sie z.B. Hautunreinheiten vorzubeugen, den Teint aufzuhellen, aufgeplatzte Äderchen verheilen zu lassen oder aber fettige, unreine Haut zu klären.

Medizinische Anwendung:

  • Blasenentzüdung
  • Beschwerden beim Wasserlassen
  • steht unter dem Ruf, potenzfördernd zu sein
  • Das Kauen frischer Petersilienblätter ist ein altes Hausmittel gegen Mundgeruch (z.B. nach Genuss von Zwiebeln oder Knoblauch).
  • Petersiliensamen sollten nur im geringen Maße Genutzt werden, da große Mengen giftig wirken.
  • Gänzlich auf Petersilie verzichten sollten Schwangere und Nierenkranke.

Gegen rote, aufgeplatzte Äderchen im Gesicht: Hacken sie ein Büdchen frische Petersilie, legen sie sich diese danach für etwa 15 min auf das Gesicht und lassen sie es wirken. Danach lauwarm abwaschen und vorsichtig trocken tupfen.

Gegen Halsfalten: Kochen sie ¾ Liter Milch auf, geben Sie zwei Hand voll frische, gehackte Petersilie hinzu. Seihen sie das Ganze ab, tränken sie ein Tuch mit der Flüssigkeit und wickeln sie es sich für ein paar Minuten um den Hals.

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