Die Pflanzen der Welt von A bis Z

Kräuter und Heilpflanzen

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Mentha piperita L, Zeichnung von Blätter, Blüten und Früchten Pfefferminze (Mentha x piperita)
Klasse: Bedecktsamer (Magnoliopsida)
Ordnung: Lippenblütlerartige (Lamiales)
Familie: Lippenblütler (Lamiaceae)
Gattung: Minzen (Mentha)
Pfefferminze, Blätter und Blüten Pfefferminze (Mentha x piperita)

Pfefferminze (Mentha x piperita)

Die Pfefferminze ist eine Heil- und Gewürzpflanze und wurde Arzneipflanze des Jahres 2004.

Das lateinische mentha sowie das griechische minthé entstammen einer vorindogermanischen Sprache. Die Artbezeichnung piperita ist abgeleitet vom neulateinischen piperitus (=pfefferartig).

Die Pfefferminze ist vermutlich erst im 17. Jahrhundert als spontane Kreuzung aus der Grünen Minze (Mentha spicata) und der Wasserminze (Mentha aquatica) entstanden. Sie tauchte erstmals in England in einer Kultur der Grünen Minze auf.

Vorkommen und Verbreitung:

Heute sind Kulturen der Pfefferminze in allen gemässigten Klimazonen der Erde anzutreffen. Die Pflanze liebt einen sonnigen bis halbschattigen Standort und einen lockeren, leicht feuchten, nährstoffreichen Boden. Sie gedeiht in Höhenlagen bis 1.000 m NN.

Die Pflanze:

Die mehrjährige Pflanze hat einen kräftigen Wurzelstock und 50 - 90 cm hohe, rötliche, vierkantige und aufrechte Stängel, die sich oben stark verzweigen. Die länglich ovalen gezähnten Blätter sind hell- bis dunkelgrün manchmal auch rötlich getönt. Sie sind kreuz- gegenständig angeordnet und duften beim Zerreiben charakteristisch nach Menthol. Die lilarosafarbenen Blüten bilden im Juli bis August dichte Scheinähren. Der glockige Kelch ist 2 mm lang, gleichmäßig fünfzähnig und schwach zweilippig. Die Krone ist deutlich länger als der Kelch. Die Früchte bestehen aus je 4 eiförmigen, einsamigen Nüsschen.

Die Vermehrung der Pfefferminze erfolgt ausschliesslich vegetativ über Kopfstecklinge und Rhizome. Als Kreuzung lässt sich die Pfefferminze nicht über Samen vermehren, da sie dabei oft in Erscheinungsformen ihrer Vorfahren zurückfällt. Nach drei Jahren lässt ihr Wirkstoffgehalt deutlich nach, so dass die Pflanzen durch neue Stecklinge ersetzt werden sollten.

Inhaltsstoffe:

Ätherische Öle (Cineol, Menthol, Menthon), Bitterstoffe und Gerbstoffe

Verwendung:

Die Blätter sind vielseitig verwendbar für Fruchtsalate oder als Tee.

Die frischen Blättchen und Triebspitzen können laufend geerntet werden. Zum Trocknen sind die Triebe vor der Blüte abzuschneiden. In der Küche empfiehlt sich die Pfefferminze als Beigabe zu Früchten, Lammfleisch, Mixgetränken, Quark, Rohkost, Süßspeisen und Tee. Sie kann getrocknet oder auch frisch verwendet werden.

Pfefferminze wird häufig zur Aromatisierung von Bonbons und Kaugummis, sowie bei in Zahnpasta einsetzt. Pfefferminzöl (syn. Ätherisches Pfefferminzöl) wird aus den blühenden oberirdischen Teilen durch Wasserdampfdestillation gewonnenen. Das Öl wird ua auch Badezusätzen beigemischt.

Pfefferminzblätter sind gut als Beigabe zum Potpourri mit frisch-herber Note geeignet.

Die Pfefferminze vertreibt im Garten Ameisen, Erdflöhe und Kohlweißfliegen.

Tipps:

  • Die Pflanzen lassen sich durch Teilung des Wurzelstockes im Frühjahr sowie durch Stecklinge vermehren.
  • Minze lässt sich auch einfrieren, in Essig oder Öl einlegen.
  • Wenn der Magen auf Pfefferminze empfindlich reagiert, kann man die Heilpflanze mit Kamillenblüten mischen.

Medizinische Anwendung:

Von den Japanern wird Menthol schon seit 2'000 Jahren als Heilmittel genutzt. Minzen-Reste wurden bei Abd-el-Quarnah in altägyptischen Gräbern aus der Zeit von 1200 bis 600 v.Chr. gefunden.

  • Die Blätter und das ätherische Öl helfen beispielsweise gegen Kopfschmerzen und Verdauungsstörungen.
  • Pfefferminze wirkt krampflösend, hemmt Mikroorganismen und regt die Verdauung an.
  • Das reine Öl der Pfefferminze kann zum Einreiben oder Inhalieren verwendet werden. Es wirkt schleimlösend. Bei äußerlicher Anwendung übt es einen Kältereiz auf die Haut aus und wirkt so schmerzlindernd.
  • Bei Magengeschwüren oder Leberbeschwerden sollte Pfefferminztee nicht angewandt werden.
  • Wer Probleme mit der Galle hat, sollte ebenfalls vorsichtig sein, denn die gallenreizende Wirkung könnte Gallensteine in Bewegung setzen.
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